Erste Demonstrationen gegen steigende Lebenshaltungskosten und befürchtete Energieeinschränkungen offenbaren ein hohes Gewaltpotential, das sich vor allem gegen Journalisten, Fotografen und Kameraleute richtet. Am 1. August konnte zum Beispiel der RBB über eine Demonstration in Berlin nur unter Polizeischutz berichten. Der DJV hat deshalb bei den Polizeibehörden des Bundes und der Länder Schutzkonzepte für Berichterstatter von Demonstrationen angemahnt. Die Polizei muss immer und überall das Grundrecht der Pressefreiheit durchsetzen.

Bei einer möglichen Reform der Rundfunkräte muss die Zahl der Vertreter politischer Parteien und staatsnaher Institutionen reduziert werden. Die dadurch freiwerdenden Plätze sollten so besetzt werden, dass die Gesellschaft in all ihren Facetten wirklichkeitsnah widergespiegelt wird. Der DJV reagierte mit dieser Forderung auf eine Untersuchung über die Zusammensetzung der Rundfunkräte, die zu dem Schluss kommt, dass wichtige gesellschaftliche Gruppen unterrepräsentiert sind, der Altersdurchschnitt der Gremienmitglieder zu hoch ist und zu viele Vertreter aus den Reihen der Politik in den Rundfunkräten sitzen.

Ein Dienstwagen für mehr als 100.000 Euro mit 70 Prozent Rabatt, Bewirtungen von Gästen in der Privatwohnung auf Kosten des Senders - das sind nur einige der Vorwürfe, die sich seit Wochen gegen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger anhäufen. Am 4. August zog Schlesinger Konsequenzen: Mit sofortiger Wirkung legte sie den ARD-Vorsitz nieder. Vorerst wird WDR-Intendant Tom Buhrow die ARD leiten. RBB-Intendantin will sie bleiben. Der DJV forderte von der Senderchefin ehrliche Transparenz. Die Vorwürfe gegen sie müssen lückenlos aufgeklärt werden. Davon hängt ab, ob sie weiterhin an der Spitze des RBB stehen kann.

Die Zeitungsverlage haben nach Angaben des BDZV im vergangenen Jahr erstmals mehr als eine Milliarde Euro mit digitalen Angeboten umgesetzt. Ein gutes Drittel davon - 365 Millionen Euro - stammte aus dem Vertrieb von E-Paper-Exemplaren. Hinzu kamen 657 Millionen Euro andere digitale Umsätze. Damit ist in erster Linie Internetwerbung gemeint, aber auch Paid-Content-Angebote. Die Zahl der E-Paper-Abos stieg um 10 Prozent auf mehr als 2,2 Millionen Exemplare.

Ex-BJV-Geschäftsführerin Frauke Ancker wurde auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst zum Ehrenmitglied gewählt. Ehrenmitglieder können nach der Satzung nur Persönlichkeiten mit herausragendem Engagement im Bereich des Urheberrechts werden. Frauke Ancker begleitet die Arbeit der VG Bild-Kunst seit Gründung der Berusgruppe II im Jahr 1977 und vertritt seitdem die Belange aller Fotografen, Designer und lllustratoren im Vorstand. Ebenfalls zum Ehrenmitglied gewählt wurde Werner Schaub, der seit 1998 zunächst als Verwaltungsratsmitglied, seit 2007 als Vorstand für die Bildenden Künstler für die VG Bild-Kunst tätig war.

Am 2. August hat der Senat als zweite Kammer des französischen Parlaments für die Abschaffung der Rundfunkgebühr gestimmt. Die Nationalversammlung hatte schon zuvor ihre Zustimmung erteilt. Das bedeutet nicht das Aus für die Radio- und Fernsehsender, denn Geld sollen sie künftig aus dem Staatshaushalt bekommen. Aber die Höhe ist ebenso offen wie die Planungssicherheit. Und wie unabhängig sind die Öffentlich-Rechtlichen zukünftig noch?

Wegen seines Engagements gegen den Ukrainekrieg hat ein Moskauer Gericht den unabhängigen russischen Journalistenverband JMWU zu einer Geldstrafe von umgerechnet 8.000 Euro verurteilt. Die Europäische Journalisten-Föderation (EFJ) sieht in dem Richterspruch den ersten Schritt zur Liquidierung des Verbands. Der JMWU hatte zwei Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine öffentlich das sofortige Kriegsende gefordert. Außerdem gehört die Gewerkschaft zu den Unterzeichnern der EFJ-Erklärung von Perugia aus dem April, die den Krieg verurteilte.

Exklusives Mobilfunk-Angebot für DJV-Mitglieder

Festen Tritt auf der Karriereleiter bietet nur der DJV.

"RBB-Intendantin Patricia Schlesinger könnte dem öffentlich-rechtlichen System am besten dienen, wenn sie das nicht mehr täte", schreibt Medienjournalist Stefan Niggemeier.

Louisa Riepe, Geschäftsführende Redakteurin der Neuen Osnabrücker Zeitung, wird am 1. September Mitglied der Chefredaktion.
Der Leiter des Digitaldesks der Saarbrücker Zeitung Joseph Hausner ist jetzt zusätzlich Mitglied der Chefredaktion.
Sebastian Kisters, bisher Korrespondent für ARD aktuell in Frankfurt, wechselt als TV-Reporter und Nachfolger von Natalia Bachmayer ins ARD-Studio Madrid.
Der US-Korrespondent der Deutschen Welle Oliver Sallet geht als bundespolitischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk ins ARD-Hauptstadtstudio, wo er auf Tom Schneider folgt.
Valerie Höhne, Redakteurin im Hauptstadtbüro des Spiegel, wechselt am 1. September in gleicher Funktion ins Hauptstadtbüro des Tagesspiegel.
Der Büroleiter des Südasien-Büros von The Economist Max Rodenbeck wird zusammen mit Deutschland-Korrespondentin Vendeline von Bredow Büroleiter des Economist in Berlin.
Carolina Schwarz, stellvertretende Ressortleiterin der taz, und Redakteurin Doris Akrap werden ab Oktober Ressortleiterinnen von tazzwei.
Die Leiterin des Kulturprogramms beim Goethe-Institut Katrin Sohns wird am 1. Oktober Ressortleiterin Kultur beim Tagesspiegel. Sie folgt auf Rüdiger Schaper, der als kulturpolitischer Korrespondent und Autor bei der Zeitung bleibt.

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