Der RBB-Verwaltungsrat hat am 22. August Patricia Schlesinger als Intendantin des RBB fristlos entlassen. Sie wird weder eine Abfindung noch ein Altersruhegeld bekommen, entschied das Gremium. Der Verwaltungsrat ist damit entsprechenden Forderungen nachgekommen, die unter anderem von den Beschäftigten und vom DJV gestellt worden waren. Schlesinger geht juristisch gegen ihre Entlassung vor. In einem Statement ihres Anwalts sieht sie sich als "Sündenbock" und nennt die Entscheidung "offensichtlich politisch motiviert". Zuvor hatten die ARD-Intendanten der Geschäftsführung des Senders ihr Misstrauen ausgesprochen.

Als Konsequenz aus der Schlesinger-Affäre beim RBB muss die Rundfunkfreiheit gestärkt und nicht geschwächt werden. Das forderte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall am 26. August. Eine klare Absage erteilte er dem aktuell diskutierten Vorschlag einer Fusion von RBB und MDR. Dadurch dass so ein Rundfunkgigant entstehen würde, wäre die notwendige Kontrolle noch nicht verbessert. Wohl aber führe eine Fusion zu weniger Bürgernähe in den Programmen und zu einem Verlust qualifizierter Arbeitsplätze bei den Sendern. Notwendig ist ein Ausbau der Compliance in der ARD.

Zum Hubschrauberflug von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht mit ihrem Sohn nach Sylt war schon vieles gesagt, aber noch nicht alles recherchiert worden. Ein Journalist stellte deshalb dem Verteidigungsministerium mehrere Fragen, die aber nicht beantwortet wurden. Der Grund: die Privatsphäre der Ministerin. Das Verwaltungsgericht Köln hat jetzt entschieden, dass die Information der Öffentlichkeit Vorrang hat. Die Ministerin müsse sich "entgegenhalten lassen, dass sie selbst durch die Mitnahme ihres Sohnes in einem Bundeswehrhubschrauber ihre privaten Belange mit der Wahrnehmung ihrer Amtsgeschäfte verwoben hat".

Der Bürgermeister der thüringischen Kommune Bad Lobenstein Thomas Weigelt hat am Wochenende einen Reporter der Ostthüringer Zeitung angegriffen und verletzt. Die Kameraausrüstung des Kollegen wurde dabei beschädigt. Der DJV Thüringen und Funke-Verlegerin Julia Becker forderten den sofortigen Rücktritt des Stadtoberhaupts. Der Verlegerverband BDZV verurteilte den Übergriff als Angriff auf die Pressefreiheit. Die Polizei hat Ermittlungen gegen Weigelt aufgenommen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) informierte am 23. August in München über die neue Impfkampagne im Freistaat auf einer Pressekonferenz. Unmittelbar danach wurden zwei Journalisten draußen angegriffen. Ein Reporter des Bayerischen Rundfunks wurde mehrmals von einem Mann geschlagen und bis zu seinem Auto verfolgt. Der Täter aus dem äußeren rechten Spektrum rief dabei: "Ich vernichte euch alle." Er wurde von der Polizei schließlich festgenommen. Angegriffen wurde auch ein Fotojournalist, Preisträger des BJV-Wettbewerbs Pressefoto Bayern. Einzelheiten sind noch nicht bekannt.

Wie stark sich die journalistische Arbeit durch den digitalen Wandel verändert hat und welche beruflichen Herausforderungen Journalisten aktuell als besonders drängend empfinden, will die wissenschaftliche Studie "Journalismus unter Druck: Risiken und Unsicherheiten in einer sich wandelnden Medienwelt" herausfinden. Es ist die bislang umfassendste Journalistenbefragung weltweit. Als Teil des von der UNESCO unterstützten Forschungsverbunds "Worlds of Journalism" wird sie in rund 100 Ländern rund um den Globus durchgeführt. Ab Herbst wird das Meinungsforschungsinstitut Ipsos dazu eine repräsentative Befragung hauptberuflicher Journalisten durchführen.

Exklusives Mobilfunk-Angebot für DJV-Mitglieder

Festen Tritt auf der Karriereleiter bietet nur der DJV.

"Nach meinem Kenntnisstand und nach dem, was wir jetzt wissen: Ja, die Vorgänge im RBB sind singulär", sagte BR-Intendantin Katja Wildermuth.

Theo Sommer, fast 20 Jahre Chefredakteur und anschließend acht Jahre lang Herausgeber der Zeit, ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
Die freie PR-Beraterin Gloria von Bronewski wird zum 15. Oktober Chefredakteurin des Robb Report. Sie folgt auf Thomas Garms, der den Jahreszeiten Verlag verlassen hat.
Sandra Kuhn, seit einem Jahr Moderatorin von Bild TV, verlässt den Sender, um nach Köln zurückzukehren, wo sie früher für RTL im Einsatz war.

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