Seit drei Monaten sind keine Einblicke in das Transparenzregister mehr möglich. Das ist die Folge eines Urteils, das der Europäische Gerichtshof gefällt hatte. Damit haben Journalisten keine Möglichkeit mehr, das Register für ihre Recherchen, etwa über illegale Geldwäsche, zu nutzen. Jetzt kam zudem heraus, dass Behörden Unternehmen informiert hatten, wenn Journalisten Informationen des Transparenzregisters anforderten. Die notwendige Reform muss diese "Dienstleistung" der Behörden für Unternehmen strikt untersagen.

Bevor das Verwaltungsgericht Berlin ein Urteil fällen konnte, gab das Bundespresseamt zu, dass für das Interview von ProSieben-Moderatorin Linda Zervakis mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Republica 2022 Geld geflossen ist. Die taz hatte entsprechende Fragen gestellt. Zervakis soll demnach 1.130,50 Euro als Kostenpauschale erhalten haben. Jenseits der Zahlen stellt sich die Frage, weshalb die Behörde von Regierungssprecher Steffen Hebestreit überhaupt eine Moderatorin gegen Bezahlung zum Interview verpflichtet hat. In der Hauptstadt würden sich auf einen Schlag hunderte Journalisten die Finger danach lecken, den Kanzler interviewen zu dürfen. Wollte Scholz inmitten von Nerds und IT-Experten kritische Fragen von vornherein ausgeschlossen wissen?

Bei Axel Springer stehen umfangreiche Umstrukturierungen ins Haus, von denen die Medien der Welt- und der BILD-Gruppe betroffen sind. Vorstandschef Mathias Döpfner informierte am 28. Februar die Mitarbeiter über die großen Linien der Veränderungen, ohne konkrete Einzelheiten zu nennen. Klar wurde jedoch, dass Döpfner Entlassungen nicht ausschließt. Die Journalisten in den Redaktionen sollen davon am wenigsten betroffen sein. Springer wolle sich um sozialverträgliche Lösungen bemühen, hieß es.

Die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sollen gestärkt werden und unabhängiger von den Intendanzen arbeiten können. Das sieht der Medienänderungsstaatsvertrag vor. Doch in manchen Räten sitzt nicht ein einziger Vertreter des Journalismus. Das muss sich ändern. Ohne journalistische Profis geht es nicht.

Der Club der Auslandskorrespondenten in China schlägt Alarm: Im vergangenen Jahr haben die Restriktionen gegen Journalisten immer weiter zugenommen. Problematisch ist die zögerliche Visa-Vergabe. Interviews mit Chinesen sind kaum noch möglich, weil die Interviewpartner anschließend von der Polizei verhört und manchmal auch festgehalten werden.

Der Jurist Timo Conraths (37) ist seit 1. März neuer Hauptgeschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbands. Er arbeitete seit Anfang Juli 2022 bereits in der Hauptgeschäftsführung von Deutschlands größter Journalistengewerkschaft. Conraths, der auch ein journalistisches Volontariat beim Südwestrundfunk absolviert hat, arbeitete zuvor bei der Deutschen Fußball Liga (DFL). Der kommissarische Geschäftsführer Michael Hirschler kehrt zurück zu seiner inhaltlichen Arbeit als Referent für Freie und Bildjournalisten beim DJV.

Exklusives Mobilfunk-Angebot für DJV-Mitglieder

Festen Tritt auf der Karriereleiter bietet nur der DJV.

ARD-Vorsitzender Kai Gniffke zu einer möglichen engeren Zusammenarbeit der Sender, etwa bei Gesundheitssendungen: "Fußpilz ist in Friedrichshafen genauso unangenehm wie in Flensburg."

Günther von Lojewski, ehemaliger Intendant des Senders Freies Berlin, starb im Alter von 87 Jahren.
Focus-Chefkorrespondent Marc Etzold wechselt am 1. Mai als Washington-Korrespondent zum Stern. Ins Pariser Büro des Magazins wechselt Auslandsreporterin Andrea Ritter.
Katharina Schmitz und Jürgen Schäfer, Redaktionsleiter beim Magazin Geo, werden die neuen Chefredakteure.
Der Kulturredakteur des Deutschlandfunks Stefan Koldehoff wird neuer Chefreporter Kultur für die drei Deutschlandradio-Programme.
Theresa Ramisch, Chefredakteurin der Garten + Landschaft, leitet ab sofort zusätzlich die Chefredaktion von topos, der Zeitschrift für Landschaftsarchitektur und Urban Design.
Die Chefin vom Dienst des Spiegel Melanie Ahlemeier wechselt im August als stellvertretende Chefredakteurin zur Neuen Westfälischen.

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