Die Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten hat im Jahr 2022 einen traurigen Höhepunkt erreicht: Im Rahmen des kriminalpolizeilichen Meldedienstes wurden im Bereich politisch motivierter Kriminalität insgesamt 320 Straftaten mit dem Angriffsziel Medien erfasst. Im Vergleich zu 2019 haben sich Angriffe auf Medienschaffende damit vervierfacht. Ein Drittel dieser Gewalttaten ereignete sich bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Gewalt gegen Journalisten auf Höchststand. Foto: Reuters.
Burda baut um und spart
Der Burda-Verlag baut weiter um: Art-Direktion und Grafik des Magazins "Bunte" werden an eine Agentur ausgelagert. Im Verlag trifft das 15 Mitarbeitende. Beim Nachrichtenmagazin "Focus" müssen die 20 Mitarbeitenden der Grafik-, der Bildredaktion und des Wirtschaftsressorts von Berlin nach München ziehen. Erst vor sieben Jahren war die gesamte Redaktion von der Isar an die Spree gezogen, nun soll es für einen Teil wieder zurück nach Bayern gehen. Der DJV forderte, der erneute Umzug dürfe nicht dazu genutzt werden, redaktionelle Arbeitsplätze abzubauen.
Beim Landesverbandstag 2023 des DJV Thüringen am 11. März wurde die Journalistin Heidje Beutel einstimmig erneut zur Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt. Ihre Stellvertreterinnen sind Doreen Huth (Pressesprecherin) und Mariana Friedrich (freie Journalistin). Dem Vorstand gehören zudem wiederum Ninette Pett, Ulrike Tenta und Dr. Bernd Seydel an. Neu gewählt wurde der Journalist Jonas Wölke, der Lena Stolz nachfolgt.
Am 9. März fand eine Diskussion zur Zukunft des Lokaljournalismus, vor allem in Ostdeutschland, statt. Besprochen wurde unter anderem die Frage, wie künftig die Menschen nicht nur in Thüringen mit aktuellen Informationen und Einordnung vor allem aus dem lokalen Bereich versorgt werden können. Eingeladen hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem DJV Thüringen und der Thüringer Landesmedienanstalt. Für den DJV diskutierte Bundesvorsitzender Frank Überall mit, die Moderation übernahm Bundesvorstandsmitglied Mariana Friedrich.
Der Springer-Verlag hat am Donnerstag überraschend verkündet, sich mit sofortiger Wirkung von allen drei Führungskräften der Bild-Chefredaktion zu trennen: Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz waren laut Medien bei der Verkündung der Nachricht im Haus schon nicht mehr anwesend. Nachfolgerin als Bild-Chefredakteurin ist Marion Horn, die schon einmal Chefin der Bild am Sonntag war. Zukünftig soll die Bild-Chefredaktion nur noch aus zwei Personen bestehen: Robert Schneider, früherer Focus-Chef, wird ab dem 17. April Chefredakteur der Bild. Er wird an Marion Horn berichten, die dann Vorsitzende der Chefredaktion wird.
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten haben sich am vergangenen Donnerstag auf einen Entwurf für einen Vierten Medienstaatsvertrag geeinigt. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sollen damit künftig strengere und einheitliche Regelungen in Sachen Transparenz, Gremienkontrolle und regelgerechtes Verhalten eingeführt werden. Damit reagierten die Länderchefs auch auf die Krisen bei den ARD-Anstalten RBB und NDR. Anfang 2024 soll der neue Medienstaatsvertrag dann in Kraft treten.
Keine neue TV-Show für Michael Wendler. Foto: picture alliance/dpa, Rolf Vennenbernd.
Einen Tag dauerte es, bis RTL2 den Fehler einsah und das Projekt beerdigte: Der Fernsehsender hatte geplant, mit Schlagersänger Michael Wendler und seiner Freundin Laura Müller eine Reality-Show rund um deren Schwangerschaft zu produzieren. Wendler war während der Corona-Pandemie als Corona-Leugner aufgefallen und teilte vor allem auf dem Messenger-Dienst Telegram Verschwörungserzählungen, antisemitische Mythen, Holocaust-Relativierung und Vorwürfe der „Gleichschaltung“ und politischen Steuerung von deutschen Medien.
Der DJV ruft alle Wahrnehmungsberechtigten der Verwertungsgesellschaft Wort, die in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich 400 Euro jährlich an Ausschüttungen erhalten haben, dazu auf, bis spätestens Ende März auch Mitglied der VG Wort zu werden. Der Grund: Nur die Mitglieder können über wichtige Beschlüsse und die Zusammensetzung des Verwaltungsrats entscheiden. Am 16. und 17. Juni findet die nächste Mitgliederversammlung der VG Wort statt, bei der auch die Neumitglieder stimmberechtigt sind. Wer nicht persönlich teilnehmen kann, übertragt die Stimmrechte an andere DJV-Mitglieder. Die Mitgliedschaft kostet jährlich 10 Euro.
Wir suchen neue Kolleg*innen als Verstärkung für das Justiziariat und für das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in unserer Berliner Geschäftsstelle. Wer hat Lust auf tolle Menschen und ein sinnvolles Engagement für Journalismus, Pressefreiheit und faire Arbeitsbedingungen von freien und festangestellten Journalist*innen? Wir suchen:
Eine aktuelle Online-Befragung beschäftigt sich mit der sogenannten Kriminalitätsfurcht von Journalisten und Journalistinnen. Ziel des Projekts sind Erkenntnisse darüber, inwiefern Angriffe – etwa bei Demos, aber auch im Internet – den Arbeitsalltag der Berufsgruppe insgesamt verändern. Die anonyme Umfrage einer Studierenden im Masterstudiengang „Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft“ an der Ruhr-Universität Bochum richtet sich an Journalisten und Journalistinnen, die in Deutschland tätig sind. Die Teilnahme dauert etwa zehn Minuten und ist über den Link oder per QR-Code an der Seite unter Eingabe des Passworts (TAN/Losung: SE_Journ2023) möglich.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird im ZDF-Verwaltungsrat der Nachfolger von Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder.
Der bisherige Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig wird neuer MDR-Intendant.
Sara Klinke übernimmt die Gesamtleitung der Redaktion des Berliner Abendblatts.
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Herausgeber: DJV-Bundesvorstand
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Frank Überall
Redaktion: Paul Eschenhagen (verantw.)
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