Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten
Mehr zum Thema

Bildjournalisten

Fotografie

Nutzung von Drohnen durch Verordnung neu geregelt

20.01.2017

Grenzen, aber auch neue Chancen für Fotojournalisten

Die Bundesregierung will die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Drohnen neu ordnen. Mit der geplanten "Verordnung zur Regelung des Betriebs von unbemannten Fluggeräten“ werden unter anderem nachgewiesene Kenntnisse über den Flugbetrieb verlangt, der Flug über zahlreiche Orte grundsätzlich untersagt und die Nutzung von Drohnen in vielen Fällen der Erlaubnispflicht unterworfen.

Zu den "verbotenen Flügen" gehören beispielsweise Flüge:

"- in und über sensiblen Bereichen, z.B. Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften, Menschenansammlungen, Anlagen und Einrichtungen wie JVAs oder Industrieanlagen, oberste und obere Bundes- oder Landesbehörden, Naturschutzgebieten;

-über bestimmten Verkehrswegen;

-in Kontrollzonen von Flugplätzen (auch An- und Abflugbereiche von Flughäfen),

-in Flughöhen über 100 Metern über Grund. Dieses Verbot gilt nicht auf Modellfluggeländen.

-über Wohngrundstücken, wenn die Startmasse des Geräts mehr als 0,25 kg beträgt oder das Gerät oder seine Ausrüstung in der Lage sind, optische, akustische oder Funksignale zu empfangen, zu übertragen oder aufzuzeichnen. Ausnahme: Der durch den Betrieb über dem jeweiligen Wohngrundstück in seinen Rechten Betroffene stimmt dem Überflug ausdrücklich zu"

Die vermutlich bald in Kraft tretende Verordnung lässt allerdings auch Ausnahmen vom Verbot zu. Das Ministerium weist auch auf "Chancen" durch die Neuregelung hin:

"Chancen für die Zukunftstechnologie: Gewerbliche Nutzer brauchten für den Betrieb von unbemannten Luftfahrtsystemen bisher eine Erlaubnis – unabhängig vom Gewicht. Künftig ist für den Betrieb von unbemannten Luftfahrtsystemen unterhalb von 5 kg grundsätzlich keine Erlaubnis mehr erforderlich. Zudem wird das bestehende generelle Betriebsverbot außerhalb der Sichtweite aufgehoben. Landesluftfahrtbehörden können dies künftig für Geräte ab 5 kg erlauben."

Bildjournalisten, die mit Drohnen arbeiten, ist daher dazu zu raten, sich generell mit der zuständigen Behörde in Verbindung zu setzen und eine solche Ausnahme für die eigene Berichterstattung oder geplante Projekte zu beantragen, der Einfachheit halber als "gewerbliche Nutzer", - selbst dann, wenn rein steuerrechtlich eine Freiberuflichkeit vorliegen sollte.
Die DJV-Geschäftsstelle, Referat Bildjournalisten, bittet die betroffenen Mitglieder zudem darum, über Erfahrungen und Probleme bei solchen Anträgen und bei der Arbeit mit Drohnen informiert zu werden, um einen eventuellen Reformbedarf mit dem Ministerium auf dokumentierter Faktenlage diskutieren zu können.


Michael Hirschler, hir@djv.de

News-Übersicht für Bildjournalisten

Fotos

Namensnennungen unverzichtbar

11.12.23

Die drei Tageszeitungen Serbske Nowiny, Mainpost und Landshuter Zeitung gehen in vorbildlicher Weise mit dem Recht von Fotografinnen und Fotografen auf Nennung ihres Namens um, fand der Deutsche Journalisten-Verband heraus.

KI-Fotos

Aufstand der Authentischen

23.11.23

Künstlich erzeugte Fotos beim Wettbewerb der Stiftung World Press Photo? Kann gar nicht sein, will man meinen. Um ein Haar wäre es dazu gekommen.

Hamas-Überfall

Aufklärung gefordert

09.11.23

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von den großen internationalen Nachrichten- und Bildagenturen Aufklärung über den Verdacht, dass einige Freelancer vor dem Überfall der Hamas auf Israel informiert waren.

Fotografie

Politiker vor die Linse

02.08.23

Die bayerische Staatskanzlei gibt unter Markus Söder zehnmal soviel für Fotografen aus wie unter seinem Vorgänger Horst Seehofer. Gut für die Berufsfotografen. Das Vorbild von Robert Habeck macht in Bayern tatsächlich Schule....

Künstlersozialkasse

Abbuchung für Juli 2023 ist korrekt trotz irreführender Empfängerangabe

10.07.23

Wilhelmshaven, 10. Juli 2023 (fw/KSK, hir/DJV). In den letzten Tagen ist es bei der Abbuchung der Versicherungsbeiträge und der monatlichen Vorauszahlungen/Künstlersozialabgabe durch die Postbank zu einer Textänderung gekommen,...

Bildjournalismus

Frist läuft ab - jetzt noch schnell die Honorare für 2022 bei der VG Bild-Kunst melden!

01.06.23

Für die Wahrnehmungsberechtigten der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst tickt die Uhr: nur noch bis zum 30. Juni 2023 können sie ihre Meldungen einreichen. Da dieses mittlerweile auch online möglich ist, gibt es auch keine...

Streik

Solidarität mit dpa-Freien

02.05.23

Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt den Arbeitskampf der Freien bei der Nachrichtenagentur dpa.

KI im Journalismus

DJV fordert klare Regeln

24.04.23

Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.

Katie Melua-Konzerte

Knebelverträge stoppen

21.04.23

Der Deutsche Journalisten-Verband ruft das Management der Künstlerin Katie Melua zu fairen Akkreditierungsbedingungen für Pressefotografinnen und -fotografen auf.

News 1 bis 9 von 401
Newsletter

Cookie Einstellungen