Bildjournalisten
Arbeitsstipendien der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Mit Hilfe eines schmalen Förderungsprogramms der Bundesregierung versucht die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in der Corona-Krise zu helfen. Im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" werden nach Antrag und Nachweis konkreter Projektpläne so genannte "Stipendien" in Höhe von insgesamt EUR 5.000,- pro Person gezahlt. Der Förderzeitraum beträgt vier Monate, was in praktischer Hinsicht bedeutet, dass bei der Antragstellung darauf geachtet werden sollte, dass das Projekt in diesem Zeitrahmen liegt.
Der Gesamtetat für die Förderung beträgt 15 Millionen Euro, so dass rechnerisch maximal 3.000 Personen in den Genuss der Förderung kommen können. Damit kann es zu einem Wettrennen um die Stipendien kommen, denn die Gesamtzahl der Mitglieder der Verwertungsgesellschaft beträgt immerhin 60.000 Personen.
Das Förderprogramm richtet sich an professionell tätige Urhebende visueller Werke, die als Solo-Selbständige in den Bereichen bildende Kunst, Fotografie, Illustration, Design und Film arbeiten, und im Jahr 2020 ein Einkommen von unter EUR 60.000,- erzielt haben. Im Filmbereich richtet sich das Programm zusätzlich an Filmurhebende, die üblicherweise auf Produktionsdauer beschäftigt werden. Die Professionalität der Antragstellenden wird durch die Mitgliedschaft in der VG Bild-Kunst belegt.
Zum Verhältnis der Arbeitsstipendien zu anderen Fördergeldern des Bundes sowie Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld I oder II ist derzeit noch keine Aussage zu finden. Klar scheint zu sein, dass andere Stipendienprogramme der Bundesregierung die Inanspruchannahme dieser Förderung ausschließen. Beim Arbeitslosengeld II könnte es so sein, dass die Arbeitsstipendium als Zweckbindung der Zahlung gelten und daher nicht angerechnet werden. Entsprechend stellt sich aktuell auch die Frage, ob die Überbrückungshilfen III und IV mit solchen Leistungen verrechnet werden, hierfür spricht einiges.
Wer einen Antrag stellen will, muss sich zunächst registrieren, um die persönlichen Zugangsdaten für die eigentliche Antragsstellung zu erhalten. Das Registrierungsportal wurde am 12. Juli 2021, 10 Uhr geöffnet. Die Reihenfolge bei der Registrierung hat keine Auswirkung auf die Chancen, ein Stipendium zu erhalten.
Am 2. August 2021 beginnt die Bewerbungsphase in den einzelnen Förderlinien. Die Reihenfolge des Eingangs der Anträge soll sich in diesem Fall auf die Chancen auswirken, ein Stipendium zu erlangen, aus. Je früher ein Antrag elektronisch eingereicht wird, desto höher sind die Chancen.
Die Bewerbungsphase beträgt maximal vier Wochen. Sie kann in einer Förderlinie vorzeitig beendet werden, sobald genügend Anträge eingegangen sind, so dass eine Auskehrung der maximalen Anzahl an Stipendien in der betreffenden Förderlinie sichergestellt ist.
Die VG Bild-Kunst hat eine Webseite eingerichtet, auf der alle wichtigen Informationen, Voraussetzungen und FAQs zum Stipendienprogramm sowie die Links zur Registrierung und zur Antragstellung zu finden sind.
Ehrenamtlich Tätige aus dem DJV und anderen Berufsverbänden engagieren sich innerhalb der VG Bild-Kunst dafür, dass die Vergabe der Stipendien zielgerecht erfolgt. Auf Grund der unzureichenden Ausstattung der VG Bild-Kunst mit Mitteln der Bundesregierung ist aber damit zu rechnen, dass nicht jeder Projektplan zu einer Förderung führen kann.
Michael Hirschler, hir@djv.de
Andere News/Infos
News-Übersicht für Bildjournalisten
Aufstand der Authentischen
Künstlich erzeugte Fotos beim Wettbewerb der Stiftung World Press Photo? Kann gar nicht sein, will man meinen. Um ein Haar wäre es dazu gekommen.
Aufklärung gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von den großen internationalen Nachrichten- und Bildagenturen Aufklärung über den Verdacht, dass einige Freelancer vor dem Überfall der Hamas auf Israel informiert waren.
Politiker vor die Linse
Die bayerische Staatskanzlei gibt unter Markus Söder zehnmal soviel für Fotografen aus wie unter seinem Vorgänger Horst Seehofer. Gut für die Berufsfotografen. Das Vorbild von Robert Habeck macht in Bayern tatsächlich Schule....
Abbuchung für Juli 2023 ist korrekt trotz irreführender Empfängerangabe
Wilhelmshaven, 10. Juli 2023 (fw/KSK, hir/DJV). In den letzten Tagen ist es bei der Abbuchung der Versicherungsbeiträge und der monatlichen Vorauszahlungen/Künstlersozialabgabe durch die Postbank zu einer Textänderung gekommen,...
Frist läuft ab - jetzt noch schnell die Honorare für 2022 bei der VG Bild-Kunst melden!
Für die Wahrnehmungsberechtigten der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst tickt die Uhr: nur noch bis zum 30. Juni 2023 können sie ihre Meldungen einreichen. Da dieses mittlerweile auch online möglich ist, gibt es auch keine...
Solidarität mit dpa-Freien
Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt den Arbeitskampf der Freien bei der Nachrichtenagentur dpa.
DJV fordert klare Regeln
Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.
Knebelverträge stoppen
Der Deutsche Journalisten-Verband ruft das Management der Künstlerin Katie Melua zu fairen Akkreditierungsbedingungen für Pressefotografinnen und -fotografen auf.
Faire Honorare gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt Aktivitäten von freien Fotografinnen und Fotografen der Deutschen Presse-Agentur, mit denen sie für höhere Honorare bei der dpa kämpfen.