Bildjournalisten
Bei Fernsehproduktionen dürfen nur sendereigene Beauftragte fotografieren
Kein Zugang für externe Fotografinnen und Fotografen zu einer Produktion für das ZDF. Grund angeblich: "Corona". Gleichzeitig können aber zahlreiche Zuschauer bei der Produktion dabei sein. Das gilt offenbar bei "Willkommen bei Carmen Nebel", einer Live-Show im ZDF aus Riesa, an diesem Samstag, 19. September 2020.
In einem Schreiben des ZDF zu diesem Thema wird das wie folgt begründet: "Bei dieser Veranstaltung kann unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wieder eine sehr geringe Anzahl an Gästen vor Ort sein. Die wenigen verfügbaren Plätze sind momentan aber ausschließlich den Gästen vorbehalten, weshalb zurzeit leider keine (Foto)-Akkreditierungen vergeben werden. Das ZDF stellt Pressefotos eines eigens beauftragten Standfotografen zur Verfügung."
Über ihre Aussperrung sind frei fotografisch Tätige empört, denen der übliche Zugang zu Fotoaufnahmen bei der Fernsehproduktion verwehrt wurde. Branchenfotografen äußern inzwischen den Verdacht, dass unter dem Vorwand von "Corona-Risiken" versucht werde, die Bilderwelt in der Fernsehproduktion durch Beauftragte der Fernsehproduktionen monopolisieren zu lassen. Selbst von "Zensur" wird gesprochen. Gleichzeitig ziehen sie Parallelen zu anderen Bereichen der Berichterstattung, wo ebenfalls mit dem Argument "Corona" der Zugang zu Veranstaltungen aus ihrer Sicht ebenfalls allzu restriktiv gehandhabt wird.
Fraglich erscheint in jedem Falle, warum für die externe Fotografie ein "Null-Prinzip" gilt, während Gäste weiter, wenn auch in reduzierter Zahl, erscheinen dürfen. Der DJV hatte die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erst kürzlich dazu aufgefordert, bei der Produktion von Unterhaltungssendungen berichterstattende Journalisten in verantwortbarem Rahmen wieder zuzulassen.
MH
Andere News/Infos
News-Übersicht für Bildjournalisten
Drei Fotojournalismus-Events mit dem DJV in dieser Woche
Praxis-Tipps zur Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst per Webinar am 18. April, das DJV-Bildportal auf Besuch bei der PICTA-Bildagenturmesse in Berlin (ebenfalls am 18. April; ganztags) und am 19. April ein Webinar zum Thema...
Namensnennungen unverzichtbar
Die drei Tageszeitungen Serbske Nowiny, Mainpost und Landshuter Zeitung gehen in vorbildlicher Weise mit dem Recht von Fotografinnen und Fotografen auf Nennung ihres Namens um, fand der Deutsche Journalisten-Verband heraus.
Aufstand der Authentischen
Künstlich erzeugte Fotos beim Wettbewerb der Stiftung World Press Photo? Kann gar nicht sein, will man meinen. Um ein Haar wäre es dazu gekommen.
Aufklärung gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von den großen internationalen Nachrichten- und Bildagenturen Aufklärung über den Verdacht, dass einige Freelancer vor dem Überfall der Hamas auf Israel informiert waren.
Politiker vor die Linse
Die bayerische Staatskanzlei gibt unter Markus Söder zehnmal soviel für Fotografen aus wie unter seinem Vorgänger Horst Seehofer. Gut für die Berufsfotografen. Das Vorbild von Robert Habeck macht in Bayern tatsächlich Schule....
Abbuchung für Juli 2023 ist korrekt trotz irreführender Empfängerangabe
Wilhelmshaven, 10. Juli 2023 (fw/KSK, hir/DJV). In den letzten Tagen ist es bei der Abbuchung der Versicherungsbeiträge und der monatlichen Vorauszahlungen/Künstlersozialabgabe durch die Postbank zu einer Textänderung gekommen,...
Frist läuft ab - jetzt noch schnell die Honorare für 2022 bei der VG Bild-Kunst melden!
Für die Wahrnehmungsberechtigten der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst tickt die Uhr: nur noch bis zum 30. Juni 2023 können sie ihre Meldungen einreichen. Da dieses mittlerweile auch online möglich ist, gibt es auch keine...
Solidarität mit dpa-Freien
Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt den Arbeitskampf der Freien bei der Nachrichtenagentur dpa.
DJV fordert klare Regeln
Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.