Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten
Mehr zum Thema

Bildjournalisten

Olaf Scholz

Die Sache mit dem Fototermin

18.05.2022

Der Bundeskanzler hat einen Begriff aus dem Politikbetrieb schlagzeilenträchtig gemacht: Fototermin. Dafür wolle er nicht nach Kiew reisen, sagte Scholz. Auch wir Journalisten würden in Politikerauftritten gern mehr sehen als einen Fototermin.

Fototermin: Wir hätten gern Informationen. Foto: Bundesregierung/Denzel

An Gelegenheiten besteht kein Mangel: Zwei Politiker treffen einander, geben sich die Hand, lächeln in die Kameras, die zum Blitzlichtgewitter ansetzen. Anschließend ziehen sie sich wieder zurück. Die Fotografen haben ihre Bilder im Kasten und schicken sie so schnell wie möglich an ihre Redaktionen. Die Onlinemedien veröffentlichen ihre Bildauswahl wenig später, fast schon in Echtzeit.
So läuft ein Fototermin ab. Erkenntnisgewinn? Gleich null. Informationsgehalt? Der besteht aus dem einen Satz: Politiker XY traf Politiker AB in L-Stadt. Will man das wissen? Vielleicht, weil in der internationalen Politik manchmal das Aufeinandertreffen bestimmter Politiker eine Information ist. Auf jeden Fall aber ist sie eine unzureichende Information. Lässt sie doch den Leser oder Zuschauer mit der Frage zurück: Worüber haben die beiden gesprochen, was kam dabei heraus?
Dass Bundeskanzler Olaf Scholz auf einen solchen Termin in Kiew nicht erpicht ist, ist wenigstens aus journalistischer Sicht nachvollziehbar. Auch die Reporter vor Ort würden sich bei einem Zusammentreffen des Kanzlers mit dem ukrainischen Präsidenten mehr wünschen als den obligatorischen Händedruck. Besteht doch an Fragen über das deutsch-ukrainische Verhältnis kein Mangel. Fragen, deren Nichtbeantwortung durch den Kanzler in Berlin schon für Unmut sorgt. Konsens ist dabei, dass Scholz seine Politik besser erklären muss. Dafür ist weit mehr nötig als ein Fototermin. Herr Bundeskanzler, wir Journalisten warten.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

News-Übersicht für Bildjournalisten

Berufsbild

TV-Porträt von Reinhard Feldrapp, Bildjournalist

15.03.13

Im Bayerischen Rundfunk lief am 4. März ein Porträt von Jens Arndt über den bayerischen Fotografen. Jetzt kann der Bericht im Netz nachgeschaut werden.

DJV-news 293

NSU-Prozess, Tarifverträge, Springer etc.

15.03.13

DJV zeigt Präsenz beim PICTAday | Faire Bedingungen für Journalisten beim NSU-Prozess gefordert | DJV gegen Aushöhlung der Tarifverträge | DJV fordert Springer-Prämie auch die Freien | Verhandlungen zur Altersteilzeit bei...

journalist.de

Beschlagnahmt

14.03.13

Acht Fotografen bekamen im Februar Besuch von der Polizei. Sie beschlagnahmte Computer, Handys und Fotos. journalist ONLINE dokumentiert drei der Fotos.

Honorare

"Der Unmut derjenigen, die sehr viel mehr verdienen, ist verständlich"

06.03.13

Der journalist führte ein Interview mit dem DJV-Verhandlungsführer für die Vergütungsregeln an Tageszeitungen

Technik

Empfehlung für Ausrüstung von Bildjournalisten 2013

01.03.13

Wieder einmal umfänglich überarbeitet wurde die Empfehlung für die Ausrüstung von Bildjournalisten

Bildhonorare

Kalkulations-Übersicht für 2013

01.03.13

Die neuen Zahlen der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing sind da

Auslandsberichterstattung

Tod eines Bildreporters - wie grausam sind die Medien?

26.02.13

In Frankreich tobt eine Debatte über die Verantwortungslosigkeit in der Branche.

DJV-news 288

Durchsuchungen, Flächentarife, Trauermarsch

08.02.13

Durchsuchung: Attacke gegen freie Fotografen | DJV steht zu Flächentarifverträgen | Meinungsvielfalt zu Grabe getragen | G+J: DJV appelliert an soziale Verantwortung | sh:z übernimmt Anzeigenblätter | Einmalzahlung für...

Faire Honorare

Schlichterspruch zu Bildhonoraren an Tageszeitungen liegt vor

07.02.13

Mit einem Schlichterspruch endet vorläufig das mehr als neun Jahre lange Ringen um faire Honorare für Bildbeiträge in Tageszeitungen.

News 334 bis 342 von 401
Newsletter

Cookie Einstellungen