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Haben die Lockerungen der Corona-Maßnahmen nicht auch zu einer neuen Konjunktur in den Medien geführt? Diese Vermutung war in den letzten Wochen immer mal wieder zu hören. Eine neue Umfrage bestätigt allerdings die Befürchtungen von Experten: Die Auftragslage von frei journalistisch Tätigen bleibt dramatisch, zeigt eine Umfrage, die der Deutsche Journalisten-Verband in Nordrhein-Westfalen durchgeführt hat.

Der DJV hatte bereits im Mai eine bundesweite Umfrage durchgeführt, die einen historisch einmaligen Rückgang der Einkommen von Freien nachwies. Von durchschnittlich 2.480 Euro Gewinn im Monat sank der Durchschnittsgewinn auf nur noch 780 Euro. Dabei gab ein Drittel der Befragten an, überhaupt keine neuen Aufträge mehr zu erhalten, 50 Prozent gaben an, in jedem Fall weniger Aufträge zu erhalten.

Die aktuelle Umfrage in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass seit Mai nur wenig besser geworden ist. Das Durchschnittseinkommen beträgt jetzt immer noch nur die Hälfte des Vorkriseneinkommens. Die Stimmung ist jetzt zudem noch einmal erheblich schlechter geworden: Die Hälfte der Befragten denkt mittlerweile daran, den Beruf aufgeben zu müssen. Staatliche Hilfsprogramme sowie die Corona-Grundsicherung gehen am Gros der Freien vorbei, zeigt die Umfrage ebenfalls.

Die Umfragen des DJV decken sich in ihren Ergebnissen mit den Feststellungen anderer Medienverbände. So hatte der Verband der Kommunikationsdesigner erst kürzlich in einer Umfrage unter seinen Mitgliedern festgestellt, dass die Reserven mittlerweile aufgebracht seien. Zahlreiche übrige Verbände der Kulturwirtschaft, aber auch anderer Wirtschaftsbereiche, in denen Selbständige tätig sind, zeigen auf dramatische Zustände in ihren Bereichen und zugleich die Ungeeignetheit der bisherigen staatlichen Programme.

Eine kleine Anfrage der GRÜNEN im Bundestag ergab zudem vor Kurzem, dass vom letzten Hilfsprogramm nur geringe Anteile abgerufen wurden. Der Grund ist klar: der bürokratische Aufwand ist enorm, zudem sind Neuinvestitionen im Regelfall von der Förderung ausgeschlossen.

Bei den DJV-Geschäftsstellen gehen zunehmend Anfragen von Mitgliedern ein, die sich mit den praktischen Fragen des Berufswechsels befassen, sei er temporär durch befristete Anstellungsverträge oder auch endgültig. Auf mehrere Initiativen des DJV und anderer Verbände von Selbständigen zur Schaffung geeigneter Hilfsmaßnahmen reagierte die Bundesregierung bislang praktisch nicht.

MH

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