Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten
Mehr zum Thema

Bildjournalisten

dpa

Gespräche wegen Konditionen der festen Fotojournalisten fortgesetzt

09.06.2017

Kontrovers-konstruktiver Dialog

Die Rahmenbedingungen der freien Fotojournalisten bei dpa waren am 6. Juni Thema eines Gesprächs zwischen Vertretern der Gewerkschaften DJV und ver.di und der Geschäftsführung von dpa. Von Seiten der Fotojournalisten, von denen zwei Vertreter an der Verhandlung teilnahmen, wird eine Überprüfung ihrer Vertragskonditionen gefordert. Auch aus dem Kreis der Angestellten von dpa nahm ein Vertreter an der Verhandlung teil und unterstützte die Positionen der freien Kollegen, wodurch aus Sicht der Gewerkschaften auch dokumentiert wird, dass die Belegschaft solidarischen Zusammenhalt zeigt.

Zu einer regelmäßigen Gesprächsrunde über die Vertragsbedingungen hatte sich dpa bereits im Zusammenhang mit der Neuregelung der Vertragsverhältnisse der Fotojournalist/inn/en im Jahr 2016 bereit erklärt. Die Gewerkschaften hatten der dpa bereits Anfang 2017 eine Liste von offenen Fragen und Forderungen überreicht.

Die dpa-Geschäftsführung zeigte zunächst gegenüber Forderungen nach mehr Transparenz bei der Nutzung von Fotos deutliche Zweifel, ob sie besondere Nutzungen überhaupt feststellen könne, da sie im so genannten Bildfunk mit Pauschalverträgen arbeite und die Kunden zu einer Einzelabrechnung von Nutzungen nicht verpfichtet seien. Zur Forderung nach Neuregelungen für die Lieferung von Videos vertrat dpa die Ansicht, diese Frage werde schon durch die Formulierungen der bisherigen Verträge abgedeckt. Eine gesonderte Honorierung erfolge dadurch, dass bei Lieferung von Videos eine Zeitpauschale gezahlt werde, die eine Stufe über die für das Zeitvolumen des Auftrags eigentlich erforderlichen Stufe liege.

Zur Forderung nach einer Erhöhung der Honorare oder des so genannten Urlaubsersatzentgeltes argumentierte dpa, dass die zum 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Tarifsteigerungen für Angestellte nicht einfach als 2,8 Prozent mehr interpretiert werden dürften, weil die tatsächliche Steigerung auf Grund der Detailregelungen der Tarifverträge deutlich geringer ausfielen. Hinsichtlich der Arbeit für andere Agenturen und Kunden stellte dpa klar, dass es kein Konkurrenzverbot für die Freien gebe. Wer mit solchen Aussagen konfrontiert werde, solle die Geschäftsführung ansprechen.

Die Teilnehmer der Runde diskutierten die offenen Punkte kontrovers, aber konstruktiv. Die Gewerkschaften machten dabei deutlich, dass die freien Fotojournalisten spürbare und im Vertrag klar ausformulierte Verbesserungen erwarten würden, weil die dpa von ihnen mit der Videoproduktion auch mehr Leistungen erhalte. Die Einbindung von Vertretern der Freien in eine dpa-Arbeitsgruppe zum Thema Video wurde ebenfalls anregt. Nach rund zweistündiger Debatte wurde vereinbart, dass dpa die Argumente intensiv prüft und das Gespräch im September fortgesetzt werden soll.


Michael Hirschler, hir@djv.de

News-Übersicht für Bildjournalisten

Bildagenturen

BGH verlangt faire Honorare

22.09.20

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bildagenturen auf, sich künftig strikt an das jetzt veröffentlichte Urteil des Bundesgerichtshofs zu Honoraren für Bildjournalisten zu halten.

Corona-Krise

Für die Freien bleibt die Lage dramatisch, zeigt neue Umfrage

21.09.20

Haben die Lockerungen der Corona-Maßnahmen nicht auch zu einer neuen Konjunktur in den Medien geführt? Diese Vermutung war in den letzten Wochen immer mal wieder zu hören. Eine neue Umfrage bestätigt allerdings die Befürchtungen...

Corona-Krise

Zulassung von Zuschauern bedeutet keine Erhöhung der Zahl der fotografisch Tätigen

18.09.20

Nachdem Bund und Länder am 15. September 2020 die "Zuschauerfrage" für die kommende Saison der Bundesliga geklärt haben, stellt sich wieder die Frage: hat eine Erhöhung der zugelassenen Personen auch eine Auswirkung auf die...

Pressefreiheit

Internetseiten in Belarus erscheinen aus Protest ohne Fotos

17.09.20

Eine Reihe von Medienseiten in Belarus zeigt heute keine Fotos, sondern nur das Symboldbild einer Kamera hinter Gittern. Hintergrund sind Haftstrafen für die Fotografen der Internetzeitung tut.by. Nachdem sie am 13. September in...

Pressefreiheit

Bei Fernsehproduktionen dürfen nur sendereigene Beauftragte fotografieren

17.09.20

Kein Zugang für externe Fotografinnen und Fotografen zu einer Produktion für das ZDF. Grund angeblich: "Corona". Gleichzeitig können aber zahlreiche Zuschauer bei der Produktion dabei sein. Das gilt offenbar bei "Willkommen bei...

Urheberrecht

Nennung der Urheberinnen und Urheber jetzt in Google-Suche möglich

04.09.20

Wer Bilder produziert, dessen Urheberrechte werden im Internet jetzt ein Stück weiter besser geschützt oder zumindest klarer gekennzeichnet. Die Suchmaschine Google will digitale Informationen zum Urheberrecht, die in den...

Corona-Krise

Sportfotografie wartet auf Entscheidungen der Politik

04.09.20

Wie geht es weiter mit der Sportfotografie im Fußball in der kommenden Saison? Seitens der Deutschen Fußball-Liga gibt es das Konzept der „Task Force Sportmedizin / Sonderspielbetrieb“. Danach gilt: In der "Teamzone" soll es bei...

TV-Produktionen

Berichterstattung ermöglichen

14.08.20

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die öffentlich-rechtlichen Sender auf, bei der Produktion von Unterhaltungssendungen berichterstattende Journalisten in verantwortbarem Rahmen wieder zuzulassen.

Fußball

Kein Risiko, aber volle Berichterstattung

13.08.20

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert, die Zahl der Berichterstatter in den Stadien im verantwortlichen Umfang zu erhöhen.

News 55 bis 63 von 402
Newsletter

Cookie Einstellungen