Bildjournalisten
Internationale Bestürzung über Tod der Bildjournalistin Camille Lepage
"Berufsauffassung, die der Wahrheit verpflichtet ist"
Bestürzung in der internationalen Gemeinde der Afrikakorrespondenten nach dem Tod der französischen Bildjournalistin Camille Lepage. Thomas Scheen von der F.A.Z. beschreibt die Fotografin als Kollegin, die - wie auch andere - ganz vorne in Konfliktzonen dabei gewesen sei, auch unter ungewöhnlichen und gefährlichen Bedingungen. Doch handele es sich nicht um leichtsinnige Selbstgefährdung, meint Scheen, der Camille Lepage selbst bei Reportagen begegnet ist: "Dahinter steckt weder Abenteuerlust noch Todessehnsucht, sondern eine Berufsauffassung, die sich einzig und allein der Wahrheit verpflichtet fühlt."
Im Online-Magazin Mediapart äußert sich der französische Afrikakorrespondent Thomas Cantaloube: "Sie ist gestorben, weil sie ihre Arbeit auf die beste Weise machen wollte - die Geschichte an der Seite derer erleben, die sie erleiden müssen oder auch davon profitieren".
Im Fotoblog der New York Times äußert sich Nicholas Kulish: "Sie sah es als ihre Aufgabe an, über die Gewalt zu berichten, und als Folge ist sie gestorben, Camille, eine Fotografin ganz am Anfang ihrer Karriere".
Die französischen Journalistengewerkschaften SNJ und SNJ-CGT äußerten ebenfalls Betroffenheit, erneut sei eine Journalistin bei der Ausübung ihres Berufs ums Leben gekommen. Die SNJ-CGT machte dabei auf den prekären Status der Fotografin aufmerksam. Sie sei als Freie ("pigiste") unterwegs gewesen, die generell von den Medien nicht sozial und durch Versicherungen abgesichert werden.
MH
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