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Digitaler Journalismus

Bundeswehr contra Republica

Aufgebauschte Kommunikation

21.06.2019

Das angebliche Uniformverbot auf der Digitalkonferenz Republica vor einem Jahr in Berlin hat Folgen. Beim Deutschen Rat für Public Relations kassierte die Truppe jetzt eine Mahnung für aufgebauschte Kommunikation.

Bundeswehr: Kommunikation in freiem Fall? Foto: Bundeswehr/Neumann

Im Mai 2018 sorgte der Zoff zwischen der Bundeswehr und den Organistoren der Digitalkonferenz Republica in Berlin für mächtig viel Aufsehen. Das Militär scheiterte mit seinem Vorhaben, auf dem Ausstellungsgelände einen Stand aufzubauen. Stattdessen verlagerte die Truppe ihre Aktivitäten nach draußen. Auf einer Plakatwand war in Anspielung auf die digitale Vielfalt der Konferenz zu lesen: "Zu bunt gehört auch grün." Und in Statements behaupteten die PR-Leute der Bundeswehr, die Organisatoren der Republica hätten ein Uniformverbot ausgesprochen. Damit nicht genug. Angeblich sei eine PR-Soldatin am Betreten der Konferenz gehindert worden. Die verbalen Rangeleien hatten ein Nachspiel. Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) befasste sich nun mit einer Beschwerde über die auffällige Bundeswehr-PR zur Republica. Weil die Truppe offenbar kurz nach der Konferenz einen teilweisen Rückzug angetreten hatte, reichte es nicht für eine Rüge, wohl aber für eine Mahnung. Die Bundeswehr solle "irreführende Kommunikation" unterlassen "und Tatbestände nicht unangemessen aufbauschen". Das hatte sie zweifelsohne getan: Die Frau in Uniform, die nicht reinkam, hatte weder ein Ticket noch eine Presseakkreditierung. So viel zum angeblichen Uniformverbot. Ein Kommentar von Hendrik Zörner
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