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Döpfner predigt Enthaltsamkeit

15.01.2019

BDZV-Präsident Mathias Döpfner hat in seiner Neujahrsbotschaft das Twittern von Journalisten kritisiert. Angeblich schade das in manchen Fällen dem eigenen Medium. Was sagt der Springer-Chef Döpfner dazu?

Döpfner: Den Habeck machen? Foto: Andreas H. Bitesnich

Wegen Zurückhaltung, wegen differenzierter und ausgewogener Äußerungen ist Mathias Döpfner nicht berüchtigt. Die Kunst der Zuspitzung beherrscht er so wie viele andere in der Medienbranche auch. Das stellte er erst gestern wieder unter Beweis, als er den Spiegel davor warnte, vom Sturmgeschütz der Demokratie zur Luftpistole der Fantasie zu werden, wenn er die Affäre Relotius nicht schonungslos aufklärt. An Kritik mangelte es nicht in Mathias Döpfners Worten gegenüber der dpa, die seine Neujahrsbotschaft als BDZV-Präsident ausschmückten. Twitternde Journalisten nannte er "zunehmend problematisch". Es werde "viel zu schnell geschrieben, was am Ende der Marke abträglich ist", sagte Döpfner. Dass Social Media-Aktivitäten für manche Kollegen immer wieder einen Spagat bedeuten, haben so ziemlich alle Journalisten schon erfahren. Aber was ist die Konsequenz? Sollen Journalisten künftig "den Habeck machen"? Und wie sieht Döpfner seine eigenen Aussagen mit Blick etwa auf BILD-Chefredakteur Julian Reichelt, der in Twitter hyperaktiv ist? Diese Fragen umschifft er. Die Antworten dürften Döpfner nicht leicht fallen. Ein Kommentar von Hendrik Zörner
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