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Digitaler Journalismus

Besser Online 2013

Online-Radio hat multimediales Kreativitätspotenzial

24.09.2013

Die Radio-Zukunft im Web längst begonnen. Multimedialität von Hörbeiträgen und personalisiertes Radiosind für die beiden Podiumsgäste Sandra Müller und Johan Crasemannzwei wichtige Entwicklungen, die man weiter beobachten müsse.

Foto: Frank Sonnenberg

Foto: Frank Sonnenberg

Das Online-Radio-Panel bei der #djv_bo war deshalb nicht nur für reine Hörfunker eine Überraschung. Am Ende stand der Start der Diskussion um die Zukunft des Radios (#radio2020).

Neben der traditionellen Radiowelt mit terrestrischen und online-gestreamten linearen Programmen, steigt das Angebot an Online-Radio in den unterschiedlichsten Formen.
Doch ist es schon Radio, wenn man Podcasts ins Netz stellt und sie über eine Website abrufen kann? Nach Definition ist dies kein Radio. Es gebejedoch Podcaster, die behandelneinfach spannende Themen. „Ich lasse mir dann etwas erzählen. Dasdann auch eine Art von Radio“, so die Radiojournalistin Sandra Mueller. Viele Podcast-Angebote haben jedoch gewältige Defizite in ihrer Usability. Inhalte ließen sich schwer auffinden. Das gelte für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie auch für Alternativangebote.

Trendig und interessant ist in diesem Zusammenhang die Idee des personalisierten Radios, wie es bereits als Projekt des Schweizer Rundfunks (SRG) unter DIY.fm läuft. Wer sich beim DoItYourself-Radio anmeldet, kann sich sein eigenes Radioprogramm zusammenstellen.

Ein weiterer Webtrend in Sachen Audio: Multimedialität als Spielwiese für kreative Medienmacher. Denn Audioinhalte müssen nicht aufs rein hörbare beschränkt sein. Die Visualisierung von Audio-Inhalten gehöre zwar zukünftig nicht unbedingt zum Tagesgeschäft eines Radio-Journalisten, so Sandra Müller. Faszinierende Beispiele aus den USA und Großbritannien, demonstrierten jedoch, wie Radio-Inhalte sichtbar gemacht werden können. Und zwar als Web-Video. Das Ganze reichte von Erzählstücken und Interviews, die mit einer liebevoll gemachten Zeichentrick-Animation unterlegt wurden oder Audio-Slide-Shows mit animierten Infografiken inklusiv Erzähler,bis hin zu sprechenden Bildern mit Podcast Anbindung. Die Beispiele findet man auf ihrem Blog Radio machen“ unter radiomachen.wordpress.com.

Natürlich habe dies nichts mit dem klassischen Begriff des Radios zu tun. Aber mit Potenzialen, die ausgeschöpft werden können. Schließlich gehören Audio-Beiträge – also Stimme und Ton – zu den Kernkompetenzendes Radio-Journalisten.Und bei den Audio-Slide-Shows, könneman den Fotografen das Feld einfach nicht allein überlassen.

An solchen Beispielen merkte man dann auch, wie verwoben
klassischer Journalismus, Radio machen und Online-Journalismus sind.

Wohin geht die Reise in Zukunft? Die Zukunft des Radios wird auf jeden Fall crossmedialer sein. QR-Codes die zu Beiträgen führen oder Augmented Reality Angebote, die über eine Printseite über das eigene Smartphone abrufbar sind.

Kreativität ist hier gefragt und wird in sicherlich noch viele spannende und faszinierende Projekte hervorbringen, die den Rahmen des Radioüblichen sprengen. Man muss sich halt nur trauen und machen. Radio machen, halt. Aber eben multimedialer.

Natürlich gibt es auch einen Live-Mitschnitt des Panels unter besser-online.info. Reinhören lohnt sich!

Wer über die Zukunft des Radios mitdiskutieren möchte, findet auf Twitter unter #radio2020 und natürlich #djv_bo Gelegenheit dazu. Von Frank Sonnenberg
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