Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten
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Journalistenstipendium

Trip in die Türkei? Lieber nicht

11.03.2019

Die Organisation "Internationale Journalistenprogramme - IJP" wirbt für ein Stipendium in der Türkei - einen Tag nach der Warnung des Bundesaußenministers vor Türkei-Reisen.

Keine Frage, der Verein ist seriös und alles andere als eine Propagandakanone für das AKP-Regime von Recep Tayyip Erdogan. Die Rede ist von der im Taunus ansässigen Organisation "Internationale Journalistenprogramme - IJP". In den DJV-news sind auch schon IJP-Stipendien für Journalisten angekündigt worden. Aus gutem Grund: Die Auslandsaufenthalte bieten Journalisten die Möglichkeit, auf Kosten des Stifters vor Ort zu recherchieren. Solche Stipendien sind naturgemäß bei jungen Journalisten am beliebtesten, deren Einkommen gering sind. Dass die Türkei für Journalisten mit kritischer Schreibe gefährlich ist, hat sich spätestens Anfang Januar herumgesprochen. Zu dem Zeitpunkt hat der DJV alle Journalisten vor Reisen in die Türkei gewarnt, die sich schon mal kritisch mit der Regierung und der Politik des Landes auseinandergesetzt haben. In diesen Tagen dann die Eskalation: Die Korrespondenten von ZDF und Tagesspiegel mussten das Land verlassen, weil sie keine Presseakkreditierung mehr bekamen. Zeitgleich verschärfte das Auswärtige Amt seine Reisehinweise für die Türkei. Einen Tag später traf die Einladung zum deutsch-türkischen Journalistenprogramm der IJP ein, als wäre nichts geschehen. Eine entsprechende Frage an die Leiterin des Türkei-Programms der IJP blieb zunächst unbeantwortet. Interessenten sollten sich diesmal genau überlegen, ob sie sich bewerben. Das Risiko, bei der Einreise festgenommen zu werden, tragen sie allein. Update: Am Mittag teilte IJP mit, je nach aktueller Situation die Stipendiaten in ein anderes Land zu schicken. Die Sicherheit der Journalisten habe absoluten Vorrang. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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