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10 Prozent Luther

26.02.2020

Die Aktivisten der Evangelischen Journalistenschule kämpfen mit unkonventionellen Methoden für den Erhalt "ihrer" EJS: Mit einem Thesenanschlag wählen sie ein Mittel, das die Oberen der Evangelischen Kirche kennen dürften.

Journalisten: Ausbildung erhalten. Foto: Michael Staudt

Wenn die Verantwortlichen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Freitag zu ihrer turnusgemäßen Ratssitzung in Berlin zusammenkommen, werden sie an der Eingangstür des EKD-Gebäudes am Gendarmenmarkt mit angeschlagenen Thesen konfrontiert werden. Die Verfasser: die Volontäre des aktuellen Jahrgangs der Evangelischen Journalistenschule. 9,5 Thesen wollen sie anschlagen, also 10 Prozent Luther. Denn wer nimmt sich heute noch die Zeit, 95 Thesen zu lesen und sich damit auseinanderzusetzen? Besser ist es, 9,5 Punkte zu nennen, die dann auch hängen bleiben. Warum der Thesenanschlag? Weil die Evangelische Journalistenschule von der Schließung bedroht ist. Weil die EKD sparen muss, das aber an der falschen Stelle vorhat. Und weil bislang 1.000 Journalist*innen, darunter auch die Mitglieder des DJV-Bundesvorstands, einen offenen Brief zur Rettung der Schule unterschrieben haben. Mit dem Thesenanschlag machen die EJS-Volos deutlich, dass es ihnen ernst ist mit dem Rettungsaufruf. Der EKD-Rat wäre gut beraten, den Fortbestand der Schule zu beschließen: Der Widerstand gegen Martin Luthers Thesenanschlag vor über 500 Jahren führte bekanntlich ins Fiasko. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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