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Julian Assange

Auslieferung oder nicht?

19.02.2020

Nur noch wenige Tage bis zum Prozess um die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA. Es geht um sein Schicksal und um den Stellenwert investigativer Recherche.

Julian Assange: Nur Freispruch wäre gerecht. Foto: picture alliance/Zuma Press

Am 24. Februar will ein britisches Gericht die Frage verhandeln, ob Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA ausgeliefert werden soll. Dort drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft, weil auf Wikileaks geheime Regierungsdokumente veröffentlicht wurden und weil Assange angeblich zur Spionage aufgefordert haben soll. Das zu befürchtende Strafmaß ist brutal und hat mehr mit Rache als mit Gerechtigkeit zu tun. Würde Assange verurteilt, wäre klar, dass er im Gefängnis sterben wird, selbst wenn er 100 Jahre alt würde. Großbritannien hat sich im Umgang mit Julian Assange nicht gerade mit Ruhm bekleckert, um es vorsichtig auszudrücken. Zunächst zwang ihn die britische Justiz indirekt dazu, Asyl in der Botschaft von Ecuador zu suchen und Jahre in einem kleinen Zimmer zu verbringen. Und jetzt sitzt er seit Monaten in einem Hochsicherheitsgefängnis unter verschärften Haftbedingungen ein - mit gravierenden gesundheitlichen und psychischen Folgen, die seine Angehörigen um sein Leben fürchten lassen. Das einzige faire Urteil am kommenden Montag wäre ein Freispruch. Denn was Julian Assange aufgedeckt hat, waren Kriegsverbrechen der USA, die ohne ihn wahrscheinlich nie bekannt geworden wären. Gerechtigkeit statt Rache! Ein Kommentar von Hendrik Zörner
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