Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten
Mehr zum Thema

News zur Pressefreiheit

Serbien

Journalisten angegriffen

10.07.2020

Ausschreitungen und Gewalt in Serbien waren in den letzten Tagen Thema in den internationalen Medien. Was dabei leider unter ging: Die Gewalt richtete sich nicht nur gegen Sicherheitskräfte und Regierungseinrichtungen, sondern auch gegen Journalisten.

Der Zickzackkurs der serbischen Regierung in Sachen Corona bringt viele Bürger in Rage. Erst wurden die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie von der Regierung gelockert, dann infolge ansteigender Infektionszahlen wieder verschärft. Das brachte das Fass zum Überlaufen: In Belgrad, aber auch in vielen anderen serbischen Städten, gingen Demonstranten auf die Straße. Es blieb nicht lange bei friedlichem Protest: Die Sicherheitskräfte wurden so massiv angegriffen, dass den Demonstranten der Sturm des Parlaments gelang.

Damit nicht genug: Auch Journalisten gerieten ins Visier der Randalierer. Die Europäische Journalisten-Föderation (EFJ) berichtet von 14 Attacken gegen Berichterstatter in Serbien. Besonders schlimm daran: Mal schlugen Demonstranten zu, mal die Polizei. An wen sollen sich Journalisten wenden, wenn sie Schutz suchen? In Serbien ist das in diesen Tagen offenbar schwierig. Die serbische Regierung soll die Gewaltexzesse aufklären, fordert die EFJ. Und sie soll dafür sorgen, dass Journalisten berichten können. Das ist das Mindeste, was Journalisten von einer Regierung mitten in Europa erwarten dürfen. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

DJV-Tweets

Newsletter

Cookie Einstellungen