Ein Doppelmord ohne Strafverfolgung

Jan Kuciak war ein leidenschaftlicher Investigativjournalist. Er hatte keine Angst davor, sich durch seine Berichterstattung Feinde zu machen. Daran dürfte kein Mangel bestanden haben, denn Kuciaks Hauptthema hieß Korruption. Seine Berichte standen im Zusammenhang mit den Enthüllungen der Panama Papers durch die Süddeutsche Zeitung und viele internationale Medien. Deshalb fiel schon kurz nach dem Mord an Kuciak und seiner Freundin am 21. Februar 2018 der Verdacht auf eben diese Profiteure der internationalen Geldwäsche. Menschen gingen aus Trauer um den ermordeten Journalisten auf die Straße, die Proteste führten in der Slowakei zu einem politischen Beben. Das war gut, zeigte es doch ein hohes Maß an Solidarität der Bürger mit Jan Kuciak. Aber ein Jahr danach ist der Doppelmord noch nicht aufgeklärt, stehen noch keine Angeklagten vor Gericht. Und das passiert nicht in einer Bananenrepublik, sondern mitten in Europa. Eine Schande! Des getöteten Journalisten gedenken heute Menschen vor der slowakischen Botschaft. Um 13 Uhr in der Hildebrandstr. 25 in 10785 Berlin. Ein Kommentar von Hendrik Zörner