Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

Pressemitteilungen

Nach Drohungen

Konzerte von Kontra K boykottieren

15.12.2022

Der Deutsche Journalisten-Verband ruft die Medien dazu auf, nicht über die Konzerte des Rappers Kontra K zu berichten.

Journalistinnen und Journalisten sollten zum Selbstschutz den Konzerten fernbleiben. Anlass sind die Drohungen von Kontra K gegen Journalisten in der voll besetzten Lanxess-Arena in Köln vor wenigen Tagen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, widmete der Rapper sein Lied „Warnung“ unter dem Johlen seiner Fans der „geliebten Presse“, die ihren Aufgaben nicht mehr nachkomme. Grund dürfte die kritische Medienberichterstattung über Ermittlungen wegen des Verdachts auf Drogengeschäfte sein. Im Saal brach eine Schlägerei aus, die von Ordnern beendet werden konnte. Ob sie eine Folge der ausgesprochenen „Warnung“ war und ob Berichterstatter geschlagen wurden, ist bisher nicht bekannt. Auf Nachfrage des DJV hat sich der Rapper von der Drohung nicht distanziert.


„Die Gefahr für Reporter, in einem voll besetzten Konzertsaal von Fans des Rappers angegriffen oder an der Berichterstattung gehindert zu werden, ist zu hoch“, urteilt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Dieses Risiko sollte niemand eingehen.“ Die Drohung von Kontra K gegen die Medien zeuge von dessen gestörtem Verhältnis zur Pressefreiheit.

Weitere Termine der Kontra K-Tournee „Der Sonne entgegen“ sind in Leipzig, Rostock, Stuttgart und München geplant.

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Hendrik Zörner

Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, djv@djv.de

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