Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Feinde der Pressefreiheit

Es sind die Nazis

18.04.2019

Die Zahl gewalttätiger Übergriffe von rechts auf Journalisten in Deutschland ist 2018 deutlich gestiegen, fand Reporter ohne Grenzen heraus.

Auseinandersetzung: Auf Hetze folgt Gewalt. Foto: Björn Kietzmann

Die jährliche Rangliste der Pressefreiheit, die Reporter ohne Grenzen jetzt vorgestellt hat, ist immer wieder für Überraschungen gut. So auch diesmal, denn die Organisation fand heraus, dass im vergangenen Jahr in vielen Ländern Hetze und Diffamierungen von Journalisten stark zugenommen haben. Damit einher geht, so der klare Befund, die Zunahme von gewalttätigen Übergriffen auf Berichterstatter. In Deutschland gab es beides: Hasskommentare und Faustschläge. 22 Gewalttaten zählte RoG, sechs mehr als im Vorjahr. Wörtlich heißt es: "Zu Gewalt kam es insbesondere am Rande rechtspopulistischer Veranstaltungen und Kundgebungen. Bei Demonstrationen in Chemnitz im Sommer 2018 schlugen Protestierende filmenden Journalistinnen und Journalisten wiederholt gegen das Handy oder die Kamera oder griffen sie mit Vorwürfen wie ,Lügenpresse' verbal an. Ein so medienfeindliches Klima wie in Chemnitz herrschte aus Sicht von Reporter ohne Grenzen seit der Hochphase der Pegida-Bewegung im Jahr 2015 nicht mehr." Da nützt es auch nichts, dass Deutschland auf der Rangliste um zwei Plätze nach oben von 15 auf 13 geklettert ist. Denn das ist nur deshalb so, weil sich die Situation in anderen Staaten noch mehr verschlechtert hat. Ein Armutszeugnis für die Demokratie. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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