Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Rundfunkbeitrag

Machtbesoffene Boykottfantasien

11.03.2020

Rechtsextreme, Identitäre und Rundfunkgegner wollen angeblich das System des Rundfunkbeitrags lahm legen. Kritischer Journalismus passt ihnen nicht ins Konzept. Aber am Rundfunkbeitrag führt auch für sie kein Weg vorbei.

Bares: als Boykott-Aktion ungeeignet. Foto: Geld Lernen.net

Das Portal Buzzfeed hat ausführlich über die Boykottbewegung gegen den Rundfunkbeitrag berichtet, die auf zivilen Ungehorsam setzt. Weil selbst die härtesten Gegner von ARD und ZDF offenbar begriffen haben, dass sie vor Gericht keine Chance haben, den Rundfunkbeitrag auszuhebeln, überlegen sie sich andere Wege. In der Mottenkiste von Bürgerinitiativen der Nach-68-Ära sind sie fündig geworden: Wie Buzzfeed schreibt, stehen Aktionen hoch im Kurs, die angeblich den Beitragsservice der Öffentlich-Rechtlichen kollabieren lassen können. Etwa die Zusendung von Cent-Münzen zur Begleichung des Rundfunkbeitrags oder Überweisungen mit mehr oder weniger als den vorgeschriebenen 17,50 Euro pro Monat. Angeblich ist der Beitragsservice mit den laufenden Boykottaktionen bereits am Rand seiner Leistungsfähigkeit angekommen, heißt es in der Szene. Das wird dort klar zurückgewiesen. Aber was zählen schon Fakten, wenn das Märchen von den siegreichen Boykotteuren sich so schön erzählen lässt? Spätestens vor Gericht kommt das böse Erwachen für die Zahlungsverweigerer. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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