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Netzwerken unter Rechten

23.04.2019

AfD-Abgeordnete planen eine Konferenz der freien Medien im Bundestag. Was sich unspektakulär anhört, ist der Versuch der Vernetzung rechter Medien und Blogs. Als Stargast soll angeblich Ex-"Breitbart"-Herausgeber Stephen Bannon erscheinen.

Stephen Bannon: Überraschungsgast? Foto: CNBC

Nicht über die Deutsche Presse-Agentur oder den Terminticker von turi2 wurde der Termin der "1. Konferenz der freien Medien" im Bundestag am 11. Mai mitgeteilt, sondern über das Portal Philosophia Perennis. Darüber heißt es in der Selbstdarstellung der Seite: "Philosophia Perennis versteht sich als liberal-konservativer Blog, der durch den katholischen Hintergrund seines Gründers geprägt ist." Auch die Seite "Tag News (correct - incorrect - aktuell)" kündigte die Veranstaltung an. Und ebenfalls das Portal "Politik 24", das unter der Rubrik "Klare Kante" so ausgewiesene Qualitätsmedien wie die Achse des Guten, Tichys Einblick oder Epoch Times auflistet. Warum diese Seiten erwähnenswert sind? Weil sie und andere weit rechts stehende Portale und Blogs die Zielgruppe jener "1. Konferenz der freien Medien" bilden, die einige AfD-Abgeordnete am 11. Mai im Deutschen Bundestag abhalten wollen. Dem "Spiegel" liegt offenbar eine Einladungsschreiben vor, in dem über das "größte Netzwerktreffen der freien Medien" schwadroniert wird. In der Veranstaltung soll es darum gehen, wie der Informationsaustausch "in Zukunft besser und effizienter gestaltet werden kann". Als Stargast soll angeblich Ex-"Breitbart"-Herausgeber Stephen Bannon erscheinen. Keinen Zweifel lassen die Organisatoren daran, dass die bekannten und etablierten Qualitätsmedien nicht zu ihrer Zielgruppe gehören. Nein, es geht um rechte Meinungsportale und Blogs, denn "ohne ihre faire Berichterstattung wären wir nicht so erfolgreich", lautet die Einordnung der AfD-Planer. Was sagt eigentlich der Bundestagspräsident zu dieser "Medienveranstaltung", die unter Ausschluss von Medien in Räumlichkeiten des Parlaments stattfinden soll? Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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