Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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DuMont

Nur eine Idee?

27.02.2019

Der Vorstand der Mediengruppe DuMont war offenbar von den heftigen Reaktionen auf den möglichen Verkauf seiner Regionalzeitungen überrascht. In einer internen Mitteilung an die Mitarbeiter spricht er jetzt von einer möglichen Option. Entschieden sei noch gar nichts.

Diese Mitteilung vom Nachmittag des 26. Februar hat der Mediendienst Horizont veröffentlicht. Die Gesellschafter von DuMont, so heißt es da, hätten Vorstand und Aufsichtsrat "beauftragt, verschiedene Handlungsoptionen zu prüfen". Dazu habe auch "die mögliche Veräußerung von Teilen des Portfolios der Mediengruppe" gehört. Vor Jahresmitte werde es dazu keine Entscheidungen geben, verspricht der Vorstand. Das Ziel sei, "DuMont im Interesse der Mitarbeiter, Kunden und Gesellschafter weiterzuentwickeln". Also nur eine Idee? Ein Planspiel? Das wäre grob fahrlässig, denn das Management hätte sich denken können, dass die Verkaufspläne durchsickern würden. Und dass sie nicht nur bei den Tausenden von Mitarbeitern, um deren berufliche Zukunft es geht, sondern auch bei Lesern, Anzeigenkunden, Politikern und in der gesamten Medienszene für einen Aufschrei sorgen würden. Aber das nehmen Manager offenbar in Kauf, die keine verlegerische Verantwortung, sondern nur Bilanzen und Zahlen kennen. Für die DuMont-Mitarbeiter bedeutet die Vorstandserklärung, dass sie wachsam bleiben müssen. Denn die Ankündigung, vor Jahresmitte würden keine Entscheidungen getroffen, bedeutet nur eine kurze Verschnaufpause. Entspannung sieht anders aus. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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