Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

DJV Blog

Washington

Posse um Pressekonferenzen

20.11.2018

CNN-Korrespondent Jim Acosta darf wieder an Donald Trumps Pressekonferenzen teilnehmen. Mit dem Rückzieher von Acostas Ausschluss verbindet Trump neue Regeln für alle Korrespondenten.

Donald Trump: Regeln geändert. Foto: The White House

Die Pressekonferenz vom 7. November, in der CNN-Korrespondent Jim Acosta von US-Präsident Donald Trump rausgeworfen wurde, kann als historisch gelten. Zum einen wegen des Rauswurfs und des anschließenden Entzugs der Akkreditierung von Acosta. So etwas hat es in der Demokratie namens USA noch nicht gegeben. Zum anderen, weil das Weiße Haus als Konsequenz aus dem Disput zwischen Trump und Acosta jetzt die Regeln geändert hat: Jeder Korrespondent darf künftig nur noch eine Frage stellen. Das ist der Preis dafür, dass Trump aus Angst vor einer Niederlage vor Gericht dem CNN-Reporter seine Akkreditierung für das Weiße Haus zurückgab. Welchen Wert haben Pressekonferenzen noch, in denen Journalisten nur einmal fragen dürfen und ihnen Nachfragen verboten sind? Vor allem bei einem Präsidenten, der als notorischer Lügner bekannt ist? Diese Frage werden sich die akkreditierten Korrespondenten in Washington jetzt wohl stellen. Es wäre kein Wunder, wenn es am Ende heißen würde: Stell dir vor, Trump lädt zur PK und keiner geht hin. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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