Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Öffentlich-Rechtliche

Problemzone Programmauftrag

07.05.2018

Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fällt nicht besonders gut für ARD und ZDF aus. Tendenz: zu teuer und nicht wirklich überzeugend im Programm.

Ob wirklich jeder der mehr als 1.000 Befragten weiß, was genau sich hinter dem Begriff "Programmauftrag" verbirgt? Danach haben die Interviewer von Forsa gefragt, als sie in der zweiten Märzhälfte ihre Umfrage im Auftrag von RTL durchführten. Das Ergebnis: Nur knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) findet, dass ARD und ZDF ihren Programmauftrag gut oder sehr gut erfüllen. Für "mittelmäßig" oder gar "schlecht" stimmten 44 Prozent. Genauso hoch ist auch der Anteil derer, die den Rundfunkbeitrag für unangemessen halten. Trotz der unübersehbaren Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendern steht das duale Rundfunksystem nicht in Frage: 74 Prozent sind für das Nebeneinander von ARD/ZDF und RTL & Co. Nur 11 Prozent würden ein Rundfunkangebot befürworten, das nur von privaten Sendern käme. Wie die Umfrageergebnisse aussähen, wenn sie aus diesen Tagen stammten? Kaum ein Tag vergeht, an dem der Westdeutsche Rundfunk nicht wegen sexueller Belästigung Gegenstand journalistischer Berichterstattung ist. Zu besseren Beliebtheitswerten der Öffentlich-Rechtlichen dürfte die Mischung aus Enthüllungen und Eingeständnissen nicht gerade führen. Den Senderverantwortlichen sollte die Umfrage zu denken geben - auch wenn sie im Auftrag des wichtigsten Konkurrenten des privaten Rundfunks durchgeführt wurde. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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