Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Assange

Schweden muss US-Auslieferung verhindern

14.05.2019

Die schwedische Justiz hat ihre Ermittlungen zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Julian Assange wieder aufgenommen. Das Verfahren gegen den Wikileaks-Gründer birgt auch Chancen.

Foto: Picture Alliance / Zuma Press

Niemand kann ausschließen, dass nicht doch etwas dran ist an den gegen den Australier erhobenen Vorwürfen. Schon allein deshalb wäre es gut, Assange würde sich hierzu gegenüber schwedischen Ermittlern äußern. Die Frauen verdienen es in jedem Fall, dass man ihre Aussagen ernst nimmt und Assange bestraft, wenn dieser sich schuldig gemacht hat. Wenn Schweden hieran gelegen ist, sollte das Land sein Auslieferungsersuchen an Großbritannien mit der Zusage verknüpfen, Assange keinesfalls an die USA zu überstellen. Es ist absolut absehbar, dass Assange in den USA mit weiteren Vorwürfen überzogen würde. Vielleicht droht ihm nicht die Todesstrafe, aber dafür eine lange Haftstrafe in menschenunwürdigen Verhältnissen. Es reicht, den Umgang mit Chelsea Manning zu betrachten, um sicher zu sein, dass sich das US-Justizsystem sehr wohl für die Rache an vermeintlichen Verrätern vereinnahmen lässt. Schweden und die anderen EU-Staaten dürfen nicht zulassen, dass es Assange genauso ergeht. Nicht weil manche in ihm einen Helden sehen, sondern einfach weil er ein Mensch ist. Ein Kommentar von Sebastian Huld.

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