Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

DJV Blog

Berichterstattung über die royale Hochzeit

ZDF in der Kritik

22.05.2018

Als rassistisch und sexistisch wird die Berichterstattung des ZDF über die royale Hochzeit am Wochenende kritisiert.

Screenshot der Übertragung im ZDF von ew.

Der taz, dann auch anderen Medien, fiel die ständige Wiederholung der afroamerikanischen Herkunft von Meghan Markle während der Übertragung negativ auf. Zudem fielen bestimmte mindestens grenzwertige Aussagen, darunter "irgendjemand hat mal gesagt, eine solche Frau, die hat man sich früher als Mätresse gehalten", oder "die beiden werden ja niemals König und Königin. Da können wir uns auch mal ein exotisches Paar leisten, ich sags mal so salopp", oder auch "Ich habe auch das Gefühl, dass die Queen bei Meghan ein Auge zudrückt." Das war wahrlich kein Glanzstück, liebes ZDF. Es hätte eine ganze Reihe anderer Aspekte gegeben, die interessant gewesen wären. Die Berichterstattung hätte sogar Anlass dazu sein können, bei den Fans der Königshäuser und anderen Zuschauern einen Beitrag dazu zu leisten, Rassismus und Sexistmus hierzulande abzubauen. Diese Chance blieb ungenutzt. Rassismus und Sexismus, ob offen oder versteckt, haben in den Medien nichts verloren. Auch nicht in der Adelsberichterstattung. Das Bewusstsein dafür muss offenbar weiter geschärft werden. Bleibt zu hoffen, dass das ZDF und mit ihm alle anderen Medien eine Lehre aus der Sendung ziehen.  Ein Kommentar von Eva Werner

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