Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Russland

Journalisten wie Freiwild gejagt

23.09.2022

Bei Protesten gegen die Teilmobilmachung in Russland wurden bisher 18 Journalisten festgenommen. Dass sie als Berichterstatter zu erkennen waren, interessiert die Polizei nicht.

Festnahme: Unabhängige Berichterstattung unerwünscht. Foto: Olga Maltseva AFP

Nicht nur ausgebuchte Auslandsflüge und Autoschlangen an den Grenzübergängen sind die unmittelbaren Folgen der Teilmobilmachung in Russland, sondern auch Proteste in 42 Städten im ganzen Land. Dabei sollen bis Donnerstagabend 1.328 Menschen festgenommen worden sein. Nicht nur Demonstranten, sondern auch insgesamt 18 Journalisten, die über die Proteste berichteten. Zumindest in einem Fall gab es in Moskau auch Schläge von der Polizei. Dass die festgenommenen Kollegen entweder Pressewesten trugen oder ihren Presseausweis vorzeigten, interessierte die Polizisten nicht. Unabhängige Berichterstattung ist in Wladimir Putins Autokratenrepublik nicht gewünscht. Vor allem nicht von Protesten, die dem Kriegsherrn im Kreml nicht ins Konzept passen.
Journalisten werden wieder mal wie Freiwild gejagt. Wer die offizielle Kreml-Propaganda nicht verbreiten will, hat nichts zu lachen. Wie lange soll das noch so weiter gehen?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner


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