Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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RT DE

Opferinszenierung

17.03.2021

Ausgerechnet Moskaus Propagandaschleuder RT inszeniert sich als Diffamierungsopfer. Die Täter: die deutsche Regierung und der DJV.

Was unter demokratischen und journalistischen Aspekten von RT DE, früher bekannt als Russia Today und als RT Deutsch, zu halten ist, hat erst unlängst der Spiegel in einem langen Bericht geschildert: gar nichts. Besonders beachtenswert an dem Stück waren die Redaktionsinterna von RT, die das Hamburger Magazin ausgebreitet hat. Damit wurde endgültig bestätigt, dass innere Pressefreiheit bei RT DE ein Fremdwort ist, dass das Portal aus Moskau Vorgaben erhält, über was und wen auf welche Weise berichtet werden soll.
An dieser Stelle gab es kürzlich einen "Warnhinweis" an Journalisten, sich besser nicht auf eine berufliche Tätigkeit für RT einzulassen. Der Chefredakteur des Portals warf daraufhin dem DJV eine Diffamierungskampagne vor. Doch damit nicht genug: Den Vorwurf gegen den DJV wiederholte jetzt die Sprecherin des russischen Außenministeriums gegenüber internationalen Korrespondenten in einer Video-Pressekonferenz. In die Reihe der Bösewichte rückte sie dann auch gleich die deutsche Bundesregierung hinein, die angeblich Verantwortung dafür trägt, dass die Commerzbank die Geschäftsbeziehung mit RT DE aufgekündigt haben soll.
Dieses Geschwurbel ist einfach nur noch verrückt. Wer sich einen Rest an Verstand in seinem Kopf bewahrt hat, kann mit selbigem nur noch schütteln.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner


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