Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Journalismus

Süddeutsche wird grundsätzlich

14.07.2020

Der Redaktionsausschuss der Süddeutschen Zeitung hat sich Gedanken über das Selbstverständnis der Redaktion im Digitalzeitalter gemacht. Heraus kamen 10 Gebote, die jetzt öffentlich diskutiert werden.

Süddeutsche Zeitung: Grundlagen beschrieben. Foto: SZ

Keine Frage: Die Süddeutsche wird grundsätzlich, obwohl sie "Heiterkeit" als Maxime postuliert. Dass das kein Gegensatz sein muss, machen die Journalistinnen und Journalisten des Redaktionsausschusses in ihrem programmatischen Text "Unser Wert, unsere Werte" klar. Das Grundlagenpapier soll, so schreiben die Verfasser, "als Kompass die Richtung weisen, in die sich die SZ entwickeln muss, um auch in Zukunft an der Spitze des Qualitätsjournalismus zu stehen". Das wahrscheinlich Wichtigste steht gleich in These 1: Die Mitarbeiter begreifen sich als eine Redaktion, egal ob ihre Beiträge gedruckt werden oder digital erscheinen. Dazu passt auch These 6: "Ein guter Text ist ein guter Text, egal, ob dieser digital ausgespielt oder gedruckt wird." Offenheit für neue journalistische Formen, technische Trends und andere Ansichten sind fast schon selbstverständliche Eigenschaften der SZ-Journalisten. Eine Besonderheit dieser Zeitung ist sicher die Kombination aus bundesweiter Bedeutung und hohem Stellenwert in München und Bayern. Durchaus auf andere übertragbar aber ist das Selbstverständnis der Redaktion: "Sie stößt Debatten an, erklärt und hinterfragt Entwicklungen in der Gesellschaft und ist offen für den Diskurs unterschiedlicher Ansichten. Sie zeigt in ihren Meinungsbeiträgen eine klare Haltung gegen Ausbeutung, Unmenschlichkeit und Intoleranz. Sie will aber nicht nur schwere Nachrichten liefern, sondern auch konstruktiv denken und über Erfreuliches berichten." Nicht jede Zeitung muss sich 10 Gebote geben, aber jede Redaktion sollte das Wertepapier der SZ als möglichen Leitfaden für die eigene Arbeit diskutieren. So viel Zeit muss sein. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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