Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Finanzierung der Medien

Keine Stiftung, Ihr Verlierer, meint die F.A.Z.

22.11.2012

Krise, welche Krise? Kein Markt-, sondern Managementversagen, heißt es - ausgerechnet - aus Frankfurt.


The winner takes it all: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zeigt sich ziemlich ungerührt vom Niedergang der lokal konkurrierenden Frankfurter Rundschau, dem thematischen und bundesweiten Wettbewerber Financial Times Deutschland und der Konkurrenzagentur dapd (die FAZ ist Gesellschafter der dpa):

„Der nüchterne Befund dieser Tage muss derweil lauten: Bei der dapd haben sich zwei Harakiri-Investoren verzockt, die Frankfurter Rundschau ist ein Opfer jahrelanger Verlagsquerelen und die FTD hat Zeit ihres Bestehens keinen einzigen Euro verdient. Punkt. Das Ende der freien Presse bedeutet das nicht.“

Keine Medien-, keine Pressekrise, sondern nur Verlierer im Spiel der freien Kräfte sieht der FAZ-Medienredakteur Michael Hanfeld, und auch der nordrhein-westfälische Medien-Staatssekretär Marc Eumann gilt ihm allenfalls ein gewiefter Politiker, der mit dem Vorstoß zu einer Medienstiftung nur die klassische Politikerrolle des Vordenkers und Retters spielen möchte.

Mediendarwinismus statt Förderphilanthropie: Der Stärkere wird gewinnen. Im Bereich des freien Journalismus gab es von einer Medienjournalistin einmal das kühle Bonmot: „Freier Journalist ist, wer es geschafft hat.“ Nicht, wer es irgendwie auf Brechen und Biegen schaffen will.

Keine Zeitungsanstalten also, keine öffentlich-rechtlich finanzierten Reportagen, weil auch bekanntlich auch Rundfunkfunkanstalten nur eine „vermeintliche Staatsferne“ aufweisen (so Hanfeld), ganz anders als die bekanntlich durchweg systemkritische, so sehr staatsferne FAZ?

Eine Debatte, die es in sich hat. Auf dem Journalistentag Nordrhein-Westfalen, der an diesem Samstag, 24. November in Recklinghausen stattfindet, lässt sich die Debatte live mitverfolgen: Unter anderem mit besagtem Medienstaatssekretär Marc Eumann – und auch dem Zeitungsverlegerpräsident Helmut Heinen.

Die Teilnahme ist noch möglich, mehr Infos unter journalistentagnrw.de





MH

http://www.journalistentagnrw.de/
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