Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Mesale Tolu

Daumendrücken angesagt

16.10.2018

Die deutsche Journalistin Mesale Tolu kehrt in die Türkei zurück, um persönlich an ihrem Prozess teilzunehmen. Mutig und hoch riskant gleichermaßen.

Mesale Tolu: mutiger Schritt. Foto: dpa

Sie wolle persönlich im Gerichtssaal erscheinen und aussagen, erklärte sie am frühen Morgen im Inforadio des RBB. Und sie wolle erreichen, dass die Ausreisesperre gegen ihren Mann aufgehoben wird. "Denn unser Sohn braucht seinen Vater", so Mesale Tolu. Darüber hinaus will sie dafür kämpfen, dass die vielen inhaftierten Journalisten in der Türkei nicht in Vergessenheit geraten. Ihr Schritt ist mutig und hoch riskant. Denn dass sie die letzten Monate in ihrer deutschen Heimat verbringen konnte, ist einem diplomatischen Deal zu verdanken gewesen und nicht einer gerichtlichen Entscheidung, wie sie in einem Rechtsstaat üblich wäre. Denn dann wäre die Anklage gegen sie wegen Terrorpropaganda fallen gelassen worden. Ist sie aber nicht, und deshalb weiß niemand, ob Mesale Tolu den Gerichtssaal in Istanbul ebenso frei wieder verlassen kann, wie sie ihn heute betritt. Daumendrücken ist das Gebot der Stunde. Ein Kommentar von Hendrik Zörner
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