Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Hinter den Schlagzeilen

Blick in den Maschinenraum

15.09.2021

Wer wissen will, wie Journalismus funktioniert, wie Geschichten zustande kommen, muss unbedingt ins Kino gehen. Da läuft jetzt der Dokumentarfilm "Hinter den Schlagzeilen" an.

Filmpremiere: Daniel Sager, Marc Bauder, Frank Überall. Foto: Realfiction Filmverleih

"Es war spannend zu sehen, mit welchen Emotionen das österreichische Publikum auf unseren Film reagiert hat." Das sagte Produzent Marc Bauder gestern Abend nach der Premiere von "Hinter den Schlagzeilen" in Berlin. Kein Wunder, nimmt doch die Enthüllung und Veröffentlichung der Ibiza-Affäre breiten Raum in dem 90-minütigen Dokumentarfilm ein. Die dezent hinterlegte Musik ist neben den Fakten so ziemlich das einzige Mittel zur Steigerung der Spannung, auf das Bauder und Regisseur Daniel Sager gesetzt haben. Mehr ist auch nicht nötig, die Einblicke in den Arbeitsalltag des Investigativteams der Süddeutschen Zeitung sind Spannung pur.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Investigativjournalisten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer. Mehr als ein Jahr hat die Filmkamera sie begleitet. Zuvor galt es, Vertrauen aufzubauen, bis SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach sein Okay für den filmischen Blick hinter die Kulissen gab. Dass in das eine Jahr ausgerechnet die Ibiza-Affäre hineinplatzte und unversehens zum Highlight des Films wurde, war Zufall. Aber ein schöner Zufall, der die Zuschauer in seinen Bann zieht.
"Hinter den Schlagzeilen" ist ein toller Journalismus-Film, so ganz anders als die Hollywood-Epen über heldenhafte Reporter. Es ist der Blick in den "Maschinenraum des Journalismus", wie DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall nach der Vorführung im Gespräch mit Regisseur und Produzent sagte, "der zeigt, dass Journalismus ein Handwerk ist." Allerdings eines mit hoher gesellschaftlicher Verantwortung.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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