Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Als Unternehmen vereint

14.08.2018

Spiegel und Spiegel Online verschmelzen gesellschaftsrechtlich zu einer Firma. Für die Mitarbeiter soll sich aber vorerst nichts ändern. Warum eigentlich nicht?

Der Spiegel: Gleiches Recht für alle. Foto: Anna-Maria Wagner

Nach den Verlagsplänen ändert Spiegel Online jetzt seine Rechtsform in eine GmbH & Co. KG, deren Anteile der Spiegel-Verlag hält. Nach Verlagsangaben gegenüber dem Branchendienst Meedia.de sei dieser Schritt notwendig, "um für eine stärkere Integration der Redaktionen von Print und Online handlungsfähig zu sein". Darüber hinaus würden Hürden abgebaut, "die einer möglichen weitergehenden Zusammenarbeit der Redaktionen Print und Online im Weg stehen würden". Also beide Medien in einem Unternehmen. Damit steht der Spiegel gegen den Trend der Verlagsbranche, die sich seit Jahrzehnten immer weiter aufsplittert und immer kleinere Tochterunternehmen gründet, um so Betriebsräten das Leben schwer zu machen und ungleiche Gehälter zu zahlen. Durch die Bank sind es tarifflüchtige Verlage, die redaktionelle Aufgaben in tariflose Töchter verlagern. Dass der Spiegel den umgekehrten Weg geht, ändert aber nichts an der Zweiklassengesellschaft innerhalb des Hauses. Die Redakteure des gedruckten Spiegel werden deutlich besser bezahlt als ihre Digitalkollegen - und das soll zumindest vorerst auch so bleiben. Eine nachvollziehbare Begründung für die Ungleichbehandlung gibt es jetzt noch weniger als früher. Höchste Zeit, dass die Journalisten von Spiegel Online auf gerechte Bezahlung pochen. Ein Kommentar von Hendrik Zörner
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