Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Das waren die Topthemen und -diskussionen im Medienbereich

08.05.2018

Die re:publica 2018 sei so politisch wie nie gewesen, sagte Mitbegründerin Tanja Haeusler bei der legendären "Closing Ceremony" am letzten Tag der Netz- und Gesellschaftskonferenz. Das trifft zu, auch auf den Bereich Medienpolitik.

Discussion: #NextNewsLab - mit Eva Schulz, Patrick Weinhold, Lina Timm & Jochen Wegner, (CC BY-SA 2.0) re:publica

Neben den großen gesellschaftspolitischen Fragen und zahlreichen - für die größte Digitalkonferenz Europas obligatorischen - netzpolitischen Panels fanden in den über 400 Debatten und Vorträgen auch etliche medienpolitische Themen statt, nicht nur, aber vor allem auf der Subkonferenz MEDIA CONVENTION.

So wurde etwa die Zukunft und die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgelotet, das Spannungsverhältnis zwischen Journalismus und politischer Kommunikation diskutiert oder Modelle für die Regulierung von Digitalkonzernen im medialen Kontext erörtert.
Auch Aspekte wie Fake News und der Umgang mit Hass und Misstrauen gegen Journalist*innen im Netz waren präsente Themen. Zu den Highlights zählte dabei sicherlich das überfüllte Panel mit den ZDF-Moderatorin Dunja Hayali, der freien Journalistin Silke Burmester, ARD-aktuell-Chef Kai Gniffke und Monitor-Chef Georg Restle.

Einen klar erkennbaren thematischen Schwerpunkt bildete in diesem Jahr die Vielfalt und Chancengleichheit im Journalismus. Eva Werner, Leiterin des DJV-Bildungsreferates und Judyta Smykowski vom Portal leidmedien.de, berichteten, wie Menschen mit Behinderung der Einstig in den Job gelingen kann. Das Panel richtete sich aber nicht nur an Interessierte Berufseinsteiger*innen, sondern auch und gerade an Personalverantwortliche und Entscheider in den Medienhäusern, die zahlreich vertreten waren und sich künftig stärker für mehr Diversity vernetzen wollen. Auch die Metoo-Debatte im Medienbereich war Thema von zwei Diskussionsrunden. Vertreter*innen junger Medienhäuser von buzzfeed.de über EDTION F bis hin zum ZEIT-Ableger zett.de gaben Impulse, wie Redaktionen den Sexismus abschaffen können. In der zweiten Runde zu MeToo besprachen Autorinnen, Regisseurinnen und Produzentinnen Maßnahmen, um die Präsenz von Frauen vor - aber vor allem auch hinter - der Kamera zu stärken. Was Frauen auf ihrem Karriereweg sonst noch beachten sollten, verriet ARD-Moderatorin Anne Will in einem ebenso kurzweiligen wie spannenden Talk mit Isa Sonnenfeld, Co-Gründern der populären Eventreihe „Rolemodels.“

Auch die journalistische Praxis kam nicht zu kurz. Von Technologien wie Blockchain oder Künstlicher Intelligenz (KI) bis hin zu innovativen Webvideo- oder Werbe-Formaten: Wer wissen will, wohin der (Nachrichten-)Journalismus und seine Zielgruppen sich entwickeln, kommt an der MEDIA CONVENTION und re:publica schon seit Jahren nicht mehr wirklich vorbei.

Gut, dass sich Verpasstes nachholen lässt. Fast alle Panels der re:publica sind mittlerweile im YouTube-Channel online. Die MEDIA CONVENTION hat in Zusammenarbeit mit ALEX TV ebenfalls eine Videodokumentation aller Vorträge und Diskussionen bereitgestellt.

von Anna-Maria Wagner
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