Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Malta

Endlich tut sich was

02.12.2019

Mehr als zwei Jahre nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia werden Prominente beschuldigt, hinter dem Anschlag zu stecken. Und der Premierminister kündigt seinen Rücktritt an.

Daphne Caruana Galizia: Ungesühnter Mord. Foto: EFJ

Zwei Jahre lang traten die Ermittlungen in dem Mord an Daphne Caruana Galizia auf der Stelle. Die Familie der Verstorbenen, aber auch viele Beobachter warfen der Justiz und den Spitzenpolitikern der Inselrepublik vor, kein gesteigertes Interesse an der Aufklärung des Anschlags zu haben. Von Korruption war immer wieder die Rede, wenn es um Malta ging. Korruption bis in höchste Kreise des Staates. Beharrlichste Gegnerin der allgegenwärtigen Vetternwirtschaft war die Journalistin, die dafür mit ihrem Leben bezahlen musste. Passierte zwei Jahre lang so gut wie gar nichts, überschlagen sich jetzt die Ereignisse. Ein Geschäftsmann wurde verhaftet, als er Malta fluchtartig verlassen wollte. Ist er der Auftraggeber des Attentats? Zeitweise wurde auch der Stabschef von Maltas Premierminister verhaftet. Und jetzt das: Regierungschef Joseph Muscat erklärte seinen Rücktritt für Mitte Januar. Natürlich habe er mit dem Mord an der Journalistin nichts zu tun. Was man als Spitzenpolitiker so sagt. Was auch immer jetzt in Malta geschieht: Die Mörder und Hintermänner müssen endlich ermittelt und verurteilt werden. Dass diejenigen, die Daphnes Blut an den Händen haben, nicht länger verantwortliche Positionen bekleiden können, steht außer Frage. International, auch in Malta. Ein Kommentar von Hendrik Zörner
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