Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

Aktuelles

Streik beim WDR

Wo sind die Lampen?

20.08.2019

Journalisten des Westdeutschen Rundfunks treten heute erneut in den Streik, weil es bei den Tarifverhandlungen nicht weiter geht. Dank des ARD-Morgenmagazins erfahren Zuschauer in ganz Deutschland davon.

Moderatorenduo Planken, Lorig: Sendung aus der Dunkelzone. Screenshot: DJV

Anna Planken und Sven Lorig sind als Moderatoren des ARD-Morgenmagazins ein eingespieltes Team. Eine gefühlte Ewigkeit lang sitzen die beiden schon vor der Kamera, wenn das MoMa vom WDR produziert wird. Unerwartete Wendungen sind sie gewohnt, wenn sie Live-Interviews führen oder wenn eine Live-Schalte nicht steht und sie improvisieren müssen. Aber dass es mit der Technik im Studio hapert, gehört zu den eher ungewöhnlichen Ereignissen einer Live-Sendung. Dass Anna Planken ein wenig bedröppelt in die Kamera blickte, als die Studio-Scheinwerfer vor ein paar Stunden nur noch auf Sparflamme leuchteten, ist nur verständlich. Was das Morgenmagazin zur Sendung aus der Dunkelzone machte, war kein technischer Defekt, sondern der Warnstreik beim Westdeutschen Rundfunk, der am heutigen Dienstag läuft. Von 6 bis 24 Uhr sind Journalisten, Cutter und Kameraleute in Köln dazu aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen und an Aktionen teilzunehmen, die der DJV NRW durchführt. Unter anderem ab 10 Uhr vor dem Museum für Angewandte Kunst in der Kölner Innenstadt. Denn bei den Tarifverhandlungen mit der Geschäftsführung des WDR geht es nicht weiter. Der DJV NRW fordert sechs Prozent mehr für Feste und Freie, deutlich höhere Einmalzahlungen für Freie und keine Abkopplung vom öffentlichen Dienst. Die WDR-Verantwortlichen verlangen hingegen Eingriffe in die Steigerungsstufen, die erhebliche tarifliche Verschlechterungen bedeuten. Was der Warnstreik außer ausgefallenen Scheinwerfern im MoMa-Studio noch bringt, wird der Tag zeigen. Die WDR-Chefs sollten sich genau überlegen, wie viele Pannen sie den Zuschauern und Zuhörern noch zumuten wollen. Ein Kommentar von Hendrik Zörner
Newsletter

Cookie Einstellungen