Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Mediennutzung

Keine guten Zahlen

27.07.2021

Nur etwa die Hälfte der Deutschen nutzen Medien vor ihrer Wahlentscheidung. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist: Noch weniger vertrauen den Social Media.

Wahlurne: Keine Chance für Facebook & Co. Foto: Statistikstelle Hannover

"Wie wir wirklich leben" heißt die Studie, die der Tabakkonzern Philip Morris und das Rheingold Institut durchgeführt haben. Im Mittelpunkt der Befragung standen die Bundestagswahl und die Frage, wie Wahlentscheidungen zustande kommen. Dabei ging es dann auch um die Mediennutzung durch die Befragten. Die Frage lautete: "Welche der folgenden Informationsangebote nutzen Sie, bevor Sie Ihre Wahlentscheidung treffen?" Zur Auswahl standen unter anderem Wahprogramme, Wahlomat, mediale Berichterstattung und Social Media. Die Berichterstattung der Medien nannten 51 Prozent der 18- bis 34-Jährigen, bei der Altersgruppe über 55 Jahren waren es 56 Prozent. Social Media wurden von den Jungen zu 30 Prozent und von den Älteren zu 10 Prozent genannt.
Dass die Medien nur von jedem zweiten Deutschen für die Wahlentscheidung genutzt werden, sagt einiges über das Vertrauen in die Politikberichterstattung aus. Das hat die Studie nicht durch weitere Fragen vertieft. Vermissen Leser und Zuschauer Fakten, Zurückhaltung oder im Gegenteil Meinung und Kommentierung? Ist ihnen die Berichterstattung zu stark auf die Politiker und zu wenig auf Parteiprogramme fokussiert? Antworten auf diese Fragen wären für Redaktionen hilfreich.
Ein Befund aus der Untersuchung dürfte denjenigen überhaupt nicht gefallen, die mit Hilfe von Facebook & Co. Einfluss auf die Wahlen nehmen wollen: Die Social Media spielen eine untergeordnete Rolle bei der Wahlentscheidung. Das lässt hoffen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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