Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Konzertierte Aktion

Mal drüber geredet

05.07.2022

DGB-Chefin und Arbeitgeberpräsident kamen im Kanzleramt mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen, um über die Inflation und die Tarifautonomie zu sprechen. Dabei herausgekommen ist nichts - und das ist auch gut so.

Streik: Tarifforderungen sind berechtigt. Foto: Hanna Möllers

Nach dem Treffen betonte Olaf Scholz den Geist der Gemeinsamkeit, der notwendig sei, um die aktuellen Krisen zu lösen. Von DGB-Chefin Yasmin Fahimi und Arbeitgeberboss Rainer Dulger gab es erwartungsgemäß keinen Widerspruch. Sehr viel mehr als das Bekenntnis zum Geist der Gemeinsamkeit kam dabei nicht heraus, und das ist auch gut so. Denn mit seinem Vorschlag nach Einmalzahlungen anstelle von linearen Tariferhöhungen hatte sich der Kanzler erst vor einer Woche auf dünnes Eis gewagt. Weitere Vorstöße in diese Richtung vermied er. Der Vorwurf der Einmischung in die Tarifautonomie wäre postwendend erhoben worden.
Dass das Treffen Auswirkungen auf anstehende Tarifverhandlungen hat, ist unwahrscheinlich. Weder die DGB-Gewerkschaften noch der DJV werden ihre Tarifforderungen herunterschrauben. Überzogen sind sie in keiner einzigen Branche. Und die Arbeitgeber dürften sich auch kaum beeindrucken lassen. Also war es eher ein Kennenlerntreffen?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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