Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

Aktuelles

CDU-Rechtsaußen

Pfeifen Sie Maaßen zurück, Herr Laschet

09.09.2021

CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen diffamiert die öffentlich-rechtlichen Sender als Propagandamedien. Müssen sich die Journalistinnen und Journalisten von ARD und ZDF diese Beleidigungen gefallen lassen, Herr Laschet?

Hans-Georg Maaßen: medienfeindliches Geschwurbel. Foto: Bundesamt für Verfassungsschutz

Ex-Verfassungsschützer Hans-Georg Maaßen versucht offenbar, mit Beleidigungen an sein Bundestagsmandat in Thüringen zu kommen. Jüngstes Ergebnis seiner Auslassungen: ein knapp zwei Minuten langes Video, in dem er die steile These aufstellt, 90 Prozent der Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk seien für Grüne, Linke und SPD. Deshalb, so sein Fazit, hätten wir in Deutschland ein Medienproblem. Denn diese Journalisten wollten Propaganda machen und nicht ausgewogen berichten.
Beweise bleibt Rechtsschwurbler Maaßen schuldig. Frei nach dem Motto: Fakten könnten mir ja mein schönes Vorurteil kaputt machen. Stattdessen stimmt er das Lied der Medienhasser an, die zuweilen auch keine Scheu haben, Gewalt gegen Journalisten auszuüben. Ihnen, den rechten Schlägern, liefert Maaßen die Rechtfertigung für ihre Übergriffe. Denn wenn die Journalisten zum größten Teil sowieso Linkspropagandisten sind, darf man kräftig zulangen.
Dass die Kandidatur des Rheinländers Maaßen im fernen Thüringen nur möglich wurde, weil die CDU-Bundeszentrale dort ein Durchsetzungsproblem hat, ist hinreichend berichtet worden. Das entbindet die Partei und ihren Vorsitzenden, den Kanzlerkandidaten Armin Laschet, nicht von der Verantwortung für die rechtsextremen Ausfälle ihres Kandidaten Hans-Georg Maaßen. Wann greifen Sie endlich durch, Herr Laschet? Oder sind Maaßens Diffamierungen womöglich keine Einzelmeinung?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

Newsletter

Cookie Einstellungen