Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Bad Lobenstein

Prügel-Bürgermeister wird gefeuert

01.09.2022

Das Gute siegt: Thomas Weigelt, prügelnder Bürgermeister von Bad Lobenstein, wird vom Landkreis seines Postens enthoben - nicht nur, aber auch wegen seines Angriffs auf einen Reporter.

Bürgermeister in Rage: Landkreis zieht Konsequenzen. Foto: Spiegel.de

Der Fall hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht: Am Rande eines Stadtfestes schlug der Bürgermeister des thüringischen Bad Lobenstein, Thomas Weigelt, einen Journalisten der Ostthüringer Zeitung, weil ihm dessen Fragen auf die Nerven gingen. Die Kamera schlug er dem Kollegen dabei auch aus der Hand. Weigelt bestritt das zwar später, aber zumindest ein Teil der Attacke war im Video festgehalten. Rücktrittsforderungen lehnte das Stadtoberhaupt erwartungsgemäß ab.
Trotzdem ist er jetzt seinen Posten los. Denn der zuständige Saale-Orla-Kreis hat Weigelt "aus dem Dienst enthoben", wie es in einer Mitteilung des Landkreises heißt. "Konkret führt die Rechtsaufsichtsbehörde sechs erhebliche Dienstpflichtverletzungen auf, die nicht nur aufgrund der Anzahl, sondern auch aufgrund ihrer Verschiedenheit – Diffamierung von Verfassungsorganen, finanzielle Schädigung der Stadt Bad Lobenstein, körperlicher Angriff – nicht als Augenblicksversagen oder versehentliches Fehlverhalten abgetan werden können." Im Klartext: Nicht nur der Angriff auf den Reporter und die Nähe zu den Reichsbürgern, die Weigelt nachgesagt wird, haben die Absetzung erzwungen, sondern auch der Vorwurf, er könne nicht mit Geld umgehen.
Endgültig entscheiden dürfte das Gericht. Aber die Entscheidung des Landkreises ist klar und eindeutig. Und das ist auch gut so.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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