Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Hart aber fair

Sturm im Wasserglas

31.01.2023

Heute befasst sich der WDR-Rundfunkrat mit der Frage, ob Louis Klamroth den Sender über seine Liebesbeziehung mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer vor seiner Vertragsunterzeichnung für die "hart aber fair"-Moderation hätte informieren müssen. Seit wann hat ein Arbeitgeber ein Informationsrecht über das Privatleben seiner Mitarbeiter?

Louis Klamroth: Aufstand der Kritiker. Foto: WDR Thomas Kierok

Dass Louis Klamroth und Klimaaktivistin Luisa Neubauer ein Paar sind, machte der frisch gekürte Nachfolger von Frank Plasberg am Moderationspult von "hart aber fair" selbst öffentlich - Tage nach der Vertragsunterzeichnung. Der WDR schwieg zu der Personalie, über die sich sofort alle aufregten, die spätestens seit der Causa Schlesinger auf der Suche nach jeder tatsächlichen wie subjektiv empfundenen Unregelmäßigkeit der Öffentlich-Rechtlichen sind. Verschärft wurde die Aufregung noch von unzähligen Trollen in den Social Media. Das war erwartbar und hätte damit eigentlich ad acta gelegt werden können.
Wurde es aber nicht. Denn heute befasst sich der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks mit dem Thema. Die CDU-Vertreter in dem Gremium haben eine Menge zu kritisieren - die Personalie Klamroth ist nur eines der Themen. Aber womöglich das schwerwiegendste. Es wird sogar schon darüber spekuliert, dass der Vertrag mit Klamroth nicht über den Sommer hinaus verlängert werden könnte.
Kritiker und Daueraufgeregte sollten mal wieder von der Palme herunterkommen. Bei aller Prominenz eines Talkshowmoderators gilt, dass den Arbeitgeber sein Privatleben nichts angeht. Und wenn er selbst schon Teile davon öffentlich macht, darf man mit wachem Blick darauf schauen, wie Klamroth mit dem Thema Klima in seiner Sendung umgeht. "Klamroth kann Kima", titelt heute der Tagesspiegel, nachdem sich Autor Kurt Sagatz die aktuelle Folge von "hart aber fair" angesehen hat. Damit ist doch eigentlich alles gesagt, oder nicht?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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