Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Maskendeal

Was hat Burda eigentlich mit Masken zu tun?

22.03.2021

Der Spiegel berichtete, dass der Burda-Konzern dem Bundesgesundheitsministerium mehr als eine halbe Million FFP2-Masken verkauft haben soll. Was hat der Medienkonzern eigentlich mit Schutzmasken zu tun?

Wurde gekungelt oder nicht? Diese Frage beherrscht das politische Berlin, seit der Spiegel von dem Verkauf von FFP2-Masken durch den Burda-Konzern, wo Jens Spahns Ehemann Daniel Funke arbeitet, an das Bundesgesundheitsministerium berichtete. Kein Wunder, ist der Minister doch mächtig unter Druck. Wer über seine dubiosen Immobiliengeschäfte recherchiert, interessiert ihn brennend.
Uns würde vielmehr interessieren, was der Medienkonzern Burda mit Schutzmasken zu tun hat. Einfach nur ein schneller Deal? So wie ihn andere Verlage mit Hundefutter machen? Dann müsste es den Konzernfinanzen ja jetzt deutlich besser gehen. Vielleicht nimmt so die Neigung der Burda-Verantwortlichen ab, beim ersten roten Euro in der Bilanz gleich ganze Zeitschriftenressorts auf die Straße zu setzen. Darin hat Burda nämlich Übung: Im Juli 2019 wurde die komplette Mannschaft von TV Spielfilm, immerhin 53 Redakteurinnen und Redakteure, vor die Tür gesetzt. Und erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass beim Focus das Ressort Kultur und Leben aufgelöst wird. Betroffen: neun Journalisten.
Aber vielleicht liegt das ja daran, dass die Chefetage bei Burda so sehr mit branchenfremden Deals beschäftigt ist, dass sie sich nicht intensiv genug um die Verlagsgeschäfte kümmern kann. Das wäre zwar blöd, aber nachvollziehbar.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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