Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Passwörter

Wir sind nicht was Besseres

04.06.2021

Eindrucksvoll widerlegen britische Journalisten das Vorurteil, sie seien was Besseres. Mit ihren Passwörtern schlampen die Kollegen genauso wie der Rest der Gesellschaft.

Passwort: It's teatime. Screenshot: t-online.de

Warum sollten Journalistinnen und Journalisten sorgfältiger oder gar trickreicher mit ihren Passwörtern umgehen als die Nachbarin von der anderen Straßenseite? Nur weil sie mit sensiblen Daten zu tun haben? Man kann's ja auch übertreiben. Schließlich wird irgendwann sowieso alles veröffentlicht.
Dass es sich die Kollegen bei Uncle Ben reichlich bequem machen, fand das auf Passwörter und ihren Schutz spezialisierte Unternehmen NordPass heraus. Demnach sind die Begriffe "Password" und "123456" in Großbritanniens Redaktionen am weitesten verbreitet. Beliebt ist auch der Name der eigenen Zeitung, immerhin durch ein *-Zeichen ergänzt. Und wer großen Wert auf Geheimhaltung legt, verwendet "password1".
Ob das daran liegt, dass die Briten ein vertrauensvolleres Verhältnis zu ihren Geheimdiensten pflegen als wir Deutschen? Wenn man in GCHQ, MI5 oder MI6 freundlich gesinnte Partner sieht, kann man als Journalist auch weniger Wert auf Passwortschutz legen.
Es kommt eben darauf an, ob man im Staatstrojaner einen ungebetenen Eindringling sieht oder einen netten Besucher, der zum Tee vorbeischaut.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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