News für Freie
„Anonymous“-Attacken auf Organisatoren der Initiative Urheberrecht
Vermeintliche Netzfreunde stellen Daten von Webadministratoren der Urheberinitiative zusammen
Böse Zungen könnten von praktischer Arbeitsteilung sprechen, objektiv sieht es so aus: Die Initiative Urheberrecht, ein Zusammenschluss von Organisationen freier Publizisten, Künstler und anderer Berufsgruppen präsentiert am 11. Dezember 2012 auf einer Pressekonferenz ihr Positionspapier „Respekt für geistige Leistung und künstlerische Arbeit“.
Im Vorfeld der Pressekonferenz wurde am Positionspapier bereits am 7. bzw. 10. Dezember sehr kurz und oberflächlich Kritik von Seiten bekannter Dauerkritiker des Urheberrechts formuliert, so von Markus Beckedahl in Netzpolitik.org und von Ilja Braun im Namen der „Digitalen Linken“, in seltener Phantasielosigkeit übrigens unter der gleichen Überschrift ("Empörte Urheber...").
Nur wenige Stunden später erfolgt eine so genannte Dox-Attacke über eine „Anonymous“-Seite, auf der Daten von Personen verbreitet werden, deren Organisationen etwas mit der Initiative Urheberrecht zu tun haben. Dabei werden bisher nur die Daten aufgelistet, die sich aus öffentlichen Verzeichnissen (whois Domain-Abfragen) ergeben.
„Anonymous“ listet damit die Adressen von Personen auf, die unter Umständen lediglich die Webadministratoren sind und mit der aktuellen Debatte nur wenig zu tun haben. Natürlich wäre diese steckbriefartige Zusammenstellung nicht besser, wenn die Daten der konkret Handelnden veröffentlicht würden, die Aktion zeigt aber wieder einmal eindrucksvoll, wie gnadenlos von Seiten der Urheberrechtskritiker mit Rechten anderer Personen umgegangen wird.
Zucker für Dich: Was die Leser mit den Daten machen sollen, wird immerhin offen gelassen
Zu Beginn des Beitrags werden explizit Links zu den Veröffentlichungen von Beckedahl und Braun gesetzt. Von diesen sind allerdings eher keine Distanzierungen von der Aktion zu erwarten. Allenfalls vielleicht irgendwann der belehrende und relativierende Hinweis, diese Daten seien doch ohnehin im Netz zu finden gewesen. Womit dann auch alles Notwendige gesagt wäre.
Weil diese Chefkritiker des Urheberrechts natürlich nichts mit den am Ende unter der Firma "Anonymous" handelnden Personen zu tun haben, könnten böse Zungen wie gesagt von Arbeitsteilung sprechen. Die stellt sich im Internetzeitalter allerdings nicht per Absprache ein, sondern ergibt sich naturwüchsig.
Die Leidtragenden bleiben so oder so diejenigen, die sich an vorderster Stelle für die Interessen der Urheber engagieren. Das klare Ziel: Einschüchterung durch Denunziation. Mit solchen Aktionen bzw. fehlender Distanz zu ihnen diskreditiert sich die Szene der Urheberrechtskritiker jedoch in hohem Maße.
Michael Hirschler, hir@djv.de
News für Freie
Geheimniskrämerei beenden
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, ihre Informationsblockade gegenüber recherchierenden Journalistinnen und Journalisten zu beenden.
Lebenszeichen in der Medienwüste
Im nordöstlichsten Teil der Bundesrepublik, inmitten von wirtschaftlich verödeten Landschaften, gründet ein Verlag Medien, als sei der Journalismus erst gestern erfunden worden. Die Rede ist vom Katapult-Verlag in Greifswald, der...
Auskunftsgesetz muss her
Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg gegen den Tagesspiegel unterstreicht aus Sicht des Deutschen Journalisten-Verbands die Notwendigkeit eines Presseauskunftsgesetzes auf Bundesebene.
Konkurrenz für Freie
Der Deutsche Journalisten-Verband sieht in der Vermarktung von Fotos der ADAC Luftrettung eine unzulässige Konkurrenz mit freien Bildjournalisten.
Medien machen im Lokalen - der Journalismus erfindet sich neu
Was macht ein Ostfriese an der polnisch-ukrainischen Grenze? Was sich nach einem Ostfriesenwitz anhört, ist in Wirklichkeit ein Zeichen von neuen Richtungsentscheidungen in Lokalmedien. „Wir wollen weg vom Terminjournalismus, hin...
Neustarthilfe April-Juni jetzt beantragen
Ab sofort können Anträge auf Neustarthilfe für den Förderzeitraum April bis Juni 2022 gestellt werden. Dabei werden Soloselbstständige, Kapitalgesellschaften, Genossenschaften, unständig Beschäftigte sowie kurz befristete...
Honorare müssen endlich steigen
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Zeitungsverleger auf, die Honorare der freien Journalistinnen und Journalisten endlich auf ein angemessenes Niveau anzuheben.
Corona-Expertenrat kein Geheimzirkel
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, Medienanfragen über die Arbeit des Corona-Expertenrats zu beantworten.
DJV startet „Journalismus im Hinterland“
Über den Journalismus in Frankreichs Regionen und dem deutschen Hinterland-Manifest der Zeitschrift „hinterlands magazine“ ging es am 2. März 2022 in einer Onlinekonferenz. Mit einem Kick-off-Workshop startete der DJV die...
Wir sind solidarisch
Solidarität mit der Ukraine ist das Gebot der Stunde.
DJV ruft zu äußerster Vorsicht auf
Nach dem Beginn der Kampfhandlungen in der Ukraine ruft der Deutsche Journalisten-Verband die Korrespondenten vor Ort zu äußerster Vorsicht auf.
Geheimniskrämerei contra Transparenz
Zu den neuen Vorwürfen der Financial Times in der Reichelt-Affäre schweigt sich Springer beharrlich aus. Wie passt das Schweigegelübde zur Transparenzforderung des Verlegerverbands an die Politik?
Machst Du mit?
Machst Du mit?
freienblog
Weitere interessante Themen
Selbstverlag
Ihr eigenes Buch machen, also eBook oder Printexemplar, mit vonjournalisten.de
...mehr
DJV, Verband der Freien
Über 15.000 Freie sind Mitglied im DJV. Warum, steht in unserem Flyer.
...mehr