Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Corona-Krise

Auch der Basketball sperrt Fotografie aus

05.06.2020

Die Fotografie ist ein Infektionsrisiko, das eingedämmt werden muss. Diese Ansicht, die sich schon bei den Verantwortlichen im Fußball breitgemacht hat und zu einer Reduzierung auf nur drei Personen geführt hat, wird jetzt auch im Basketball zur Devise. Ebenfalls nur drei Personen dürfen im Finaltunier fotografisch aktiv werden. Zwei Fotografen werden gegen Honorar Bilder zur Verfügung stellen können, außerdem gibt es einen Pool für Agenturen, hier werden dpa, AFP, Reuters und Getty Images genannt. Außerdem heißt es, die Bilder aus dem Pool würden Imago-Images zur Verfügung gestellt.

Während einige Beobachter aufatmen (es gab in einigen Kreisen zunächst Behauptungen, es dürfe nur eine einzige Person fotografieren), ist die Enttäuschung bei denjenigen Fotografinnen und Fotografen, die ihre Vereine vor Ort seit Jahren pressetechnisch betreuen, außerordentlich groß. Sie empfinden ihren Ausschluss nach Jahren intensiver Arbeit vor Ort und auch mitten in einer ohnehin schweren Wirtschaftskrise als außerordentlich unsolidarisch. Es geht sogar so weit, dass sie jetzt rechtliche Schritte prüfen wollen. Dabei geht es ihnen weniger um einen Anschluss an den Pool als um mindestens eine eigene, zusätzliche Stelle für eine frei tätige Person, die dann als Pool für alle anderen fungieren könnte, die ebenfalls als regelmäßige Berichterstatter einzustufen sind.

In der DFL, in der die restriktive Praxis der Zulassung von Fotografinnen und Fotografen ebenfalls kritisiert wird, gibt es zumindest einen Pool für Freie, aus denen sich andere Freie bedienen können. Die BBL geht mit dem Ausschluss jeder Belieferung von anderen Freien noch einmal über das schon restriktive Konzept hinaus, meinen Kritiker.

Der DJV hat die für die Pressearbeit Verantwortlichen der BBL angeschrieben und sie gebeten, ihre Position noch einmal zu überprüfen. Beobachter der Szene sehen die Chancen dieser Initiative aber als außerordentlich klein an: die Spiele beginnen schon diesen Samstag.

Experten meinen, dass die einzige wirkliche Lösung für diese Probleme ein klare gesetzliche Regelung sein wird, in der Zugangsrechte der Presse auch bei privat organisierten Veranstaltungen ab einer bestimmten Öffentlichkeitswirksamkeit vorgeschrieben wird. Der aktuelle Vorgang erscheint als Beweis dafür, dass Appelle an Solidarität mit Freien im Nichts verpuffen: insofern eine Vorlage für den Gesetzgeber, hier einzugreifen.

Fotografinnen und Fotografen ist zu empfehlen, in dieser Frage ihre Bundestagsabgeordneten und Landtagsabgeordneten anzuschreiben und zu fordern, dass solche Zugangsrechte gesetzlich verankert werden. Systematisch wäre das in den Landespressegesetzen denkbar, gleichzeitig wäre eine bundesgesetzliche Flankierung aber auch nicht falsch, da der Eingriff in das Privatrecht dadurch noch einmal eine Unterstützung erhalten würde. Update 8. Juni 2020: Die BBL hat am Sonntag, 7. Juni, mitgeteilt, dass sie einen Platz für Freie als Pool-Platz bereitstellt.   

Michael Hirschler, hir@djv.de



News für Freie

Neue Regeln bei der Künstlersozialkasse

Mehr Zuverdienst möglich, Zuschüsse für freiwillig Versicherte

03.01.23

Neue Regeln bei der Künstlersozialkasse beim Zuverdienst und bei der freiwilligen Krankenversicherung: ein DJV-Tipps für Freie informiert über Änderungen (Download hier).

Klambt-Gruppe

Vertragsbedingungen unfair für Freie

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"Aus unserer Sicht existenzgefährdend", kritisiert ein freier Journalist im Namen einer ganzen Gruppe von Freien die neuen Vertragsbedingungen der Klambt-Gruppe, die am 16. Dezember 2022 an frei Mitarbeitende der Mediengruppe...

Bundesregierung

Journalisten sind keine Bittsteller

21.12.22

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, ihr Verhältnis zu den Journalistinnen und Journalisten dringend zu verbessern.

Corint/Microsoft

Luft nach oben

21.12.22

Der Digitalriese Microsoft hat sich mit der Verwertungsgesellschaft Corint Media geeinigt und zahlt für journalistische Inhalte auf Bing 1,2 Millionen Euro. Ein wichtiger erster Schritt.

Internationale Konferenz zur Sicherheit von Journalist:innen

„Worten müssen Taten folgen!“

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10 Jahre sind es nun, seit der „UN Plan of Action on the Safety of Journalists and the Issue of Impunity“ ins Leben gerufen wurde. 10 Jahre, in denen etwas passiert ist, aber noch viel zu wenig. In zehn Jahren kamen nicht nur...

Journalismus im Hinterland

Grenzgänger im Journalismus – Tagung des DJV am 2.12. in Konstanz

13.10.22

Medienschaffende fernab der Metropolen - was können sie tun, im Grenzgebiet zwischen traditionellem Journalismus und selbst aufgezogenen Medien. Der DJV führt am 2. Dezember von 10.00 bis 16.00 Uhr die Tagung "Grenzgänger"...

Bundestransparenzgesetz

Entwurf liegt vor

06.10.22

Der Deutsche Journalisten-Verband hat am heutigen Donnerstag in Berlin zusammen mit anderen Organisationen der Zivilgesellschaft den Entwurf eines Bundestransparenzgesetzes vorgelegt.

Vergütung Freie

Vergütungsregeln für Freie in der EU erlaubt

30.09.22

Mit neuen Regelungen schafft die EU-Kommission Rechtssicherheit für Freie. Vergütungsregelungen und andere Vereinbarungen werden vom Wettbewerbsrecht ausgenommen. Die Kartellbehörden dürfen sie nicht verbieten. Ein klarer Schritt...

Iran

Inhaftierte Journalisten frei lassen

26.09.22

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf, sich bei der iranischen Regierung für die sofortige Freilassung aller inhaftierten Journalistinnen und Journalisten im Iran einzusetzen.

EuGH-Urteil zur Datenspeicherung

Sieg für Informantenschutz

20.09.22

Der Deutsche Journalisten-Verband sieht in dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Vorratsdatenspeicherung einen Sieg für die Pressefreiheit und den Informantenschutz.

Arbeitszeiterfassung

Medienarbeitgeber in der Pflicht

13.09.22

Der Deutsche Journalisten-Verband ruft die Medienarbeitgeber dazu auf, das am heutigen Dienstag ergangene Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Erfassung der Arbeitszeit zügig umzusetzen.

Entlastungspaket

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08.09.22

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, geplante Entlastungsmaßnahmen zum Inflationsausgleich auch auf freie Journalistinnen und Journalisten auszuweiten.

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Schon gewusst?54% der Freien sind weiblich, 96% haben Abitur, 75% einen Hochschulabschluss. Der durchschnittliche Monatsgewinn beträgt 2.180 Euro im Monat. Frauen verdienen 1.895 €, Männer 2.440 €. Quelle: DJV-Umfrage 2014 (djv.de/umfragefreie)

Schon gewusst?54% der Freien sind weiblich, 96% haben Abitur, 75% einen Hochschulabschluss. Der durchschnittliche Monatsgewinn beträgt 2.180 Euro im Monat. Frauen verdienen 1.895 €, Männer 2.440 €. Quelle: DJV-Umfrage 2014 (djv.de/umfragefreie)

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