News für Freie
Der Journalismus geht stiften - Diskussion in Recklinghausen am 24.11.
Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Medienkrise. Öffentliche Stiftungsmodelle als Rettungspaket für die Medien?
Recherchieren gehen für 20 Cent pro Zeile, 8 Euro pro Bild? Freie Journalisten, die im Lokalbereich arbeiten wollen, wissen: Betriebswirtschaftlich geht das gar nicht. Bei solcher Bezahlung hat der freie Journalismus Hobbycharakter, der von der mitleidsvollen Ehepartnerin, die als Managerin oder (was heute das Gleiche ist) verbeamtete Lehrerin ein halbwegs sicheres Familieneinkommen garantiert. Nachzulesen im Zweifel im "Kiek An!", dem Magazin des DJV-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, in dem Elke Ehlers anschaulich den Ruin des Journalismus im Lokalen beschreibt, mit dem Fall (im doppelten Sinne) eines freien Journalisten, der in MeckPomm beruflich tätig sein wollte.
Stiften gehen aus dem Journalismus? Die Politik scheint es anders zu sehen. In Nordrhein-Westfalen schlägt jetzt die Politik eine Journalismus-Stiftung vor, weil Journalismus nicht nur Geschäft, sondern eben auch Wertepflege und gesellschaftliche Verantwortung bedeutet. Der dortige Medien-Staatssekretär Marc Jan Eumann hat auf seiner Website gleich vierzehn Thesen zum Thema parat, in denen beispielsweise zu lesen ist:
Eigentlich gab es das schon immer: Jemand hat sich eine Zeitung geleistet. Die Motive reichten von Eitelkeit, Einfluss bis zur Philantrophie. Das war in der Regel gesellschaftspolitisch gut und individuell gesehen ökonomisch schlecht. Die Herstellung von Öffentlichkeit als Bedingung für das Gelingen von Demokratie geht alle an – und es spricht nichts dagegen, wenn manche etwas mehr dafür tun als andere, weil sie es sich leisten können und wollen. Stiftungen sind ein gutes Prinzip um Unabhängigkeit und Transparenz zu sichern.
Nun könnte der Zyniker in Hinblick auf die Unabhängigkeit der Medien fragen, ob sich Eumann jetzt eben mit seiner Stiftung eben auch eine Zeitung leisten will, - der Politiker jedoch kündigte soeben die Gründung einer Stiftung mit einem "einstelligen Millionenbetrag" an. Das Geld solle nicht nur an Verlage, sondern auch an freie Journalisten fließen, verlautete in den Medien als Hoffnungsbotschaft.
Subventionswahnsinn oder vernünftige öffentlich-rechtliche Zeitungsanstalten? Viele Freie, die nicht nur in MeckPomm, sondern auch in den Provinzen des Flächenlandes Nordrhein-Westfalen bei Reportagen nur noch draufzahlen, dürften wenig Verständnis für Puristen haben, die unter Marktwirtschaft ein System verstehen, in dem Wirtschaft immer nur das ist, was die Zufälligkeiten der Wirtschaftsauf- und abschwünge anstellen und bei denen das Wort Staat im Zweifel nur Hilfestellung für Großunternehmen bedeuten darf.
Interventionsstaat pro Medien? Auf dem Journalistentag NRW, der am 24. November in Recklinghausen stattfindet, besteht die Möglichkeit für Freunde von Kampfeinsätzen wie auch nachhaltigen Abstinenzern die Möglichkeit, dem Staatssekretär die Leviten zu lesen - oder umgekehrt ihm die Zustimmung zu zeigen. Diverse Podien widmen sich den praktischen Problemen der Finanzierung, aber auch der journalistischen Rercherche. Die Teilnahme ist kostenlos, die Anmeldung noch möglich. Auch das eine übrigens eine Form der unauffälligen Journalistenstiftung...
MH
News für Freie
Antrags-Chaos: Besser noch warten bei Neustarthilfe und Betriebskostenhilfe
EU-Beihilferecht sorgt für Probleme Freie müssen mit der Beantragung von neuen Hilfen weiterhin warten. Irreführende Aussagen der Bundesregierung und unklare Antragssysteme sorgen derweil für Chaos bei Selbstständigen:...
Antragsformular für Neustarthilfe lässt auf sich warten
Das Antragsformular für den Direktantrag für die Neustarthilfe ist doch noch nicht online. Wer zur Zeit mit Elster-Zertifikat in den gesicherten Bereich für die Antragstellung auf Wirtschaftshilfen kommt, entdeckt dort nur den...
Was bei der Umsatzsteuer ab 1. Januar 2021 zu beachten ist
Die Umsatzsteuer beträgt für ab dem 1. Januar 2021 ausgeführte Leistungen grundsätzlich wieder 19 Prozent bzw. 7 Prozent im Bereich der Einräumung von Urheberrechten. Wer ab dem 1. Januar 2021 allerdings noch...
Freienvertretung: Freie können am 14. Januar Wahlausschuss wählen
Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschlandradios können jetzt eine Freienvertretung wählen, mit der die arbeitnehmerähnlich frei Beschäftigten Repräsentanten im Haus bestimmen können. Diese können in Konfliktfällen...
Corona-Bonus für Journalisten
Der Deutsche Journalisten-Verband ruft die Medienunternehmen dazu auf, ihren Beschäftigten zum Jahresende einen Bonus auszuzahlen – als Anerkennung für die geleistete journalistische Arbeit in Zeiten der Corona-Pandemie.
Bayern zahlt jetzt für Oktober bis Dezember bis zu 1.180 Euro "Unternehmerlohn"
Die Bayerische Staatsregierung hat jetzt ein Soloselbstständigenprogramm aufgesetzt, von dem freie Journalistinnen und Journalisten in der Corona-Krise profitieren können. Sie können bis zu 1.180 Euro für die Monate Oktober bis...
Eine Regierung, zwei Meinungen
Wie hält es die Bundesregierung mit den Kreativen? Staatsministerin Monika Grütters ruft zur Solidarität auf, Staatsministerin Dorothee Bär sieht urheberfreundliche Regelungen kritisch. Wie wäre es mit einer einheitlichen Linie?
Neue DJV-Tipps für Freie zu Finanzhilfen
Corona: ,,Novemberhilfen" helfen den meisten Freien nicht, Anträge für ,,Neustarthilfe" erst im Januar 2021 möglich. Über Details der aktuellen Hilfsmaßnahmen informieren neue "DJV-Tipps für Freie", die hier als PDF abrufbar...
Weiterhin kaum Hilfen für einen Teil der Freien
Nachdem die meisten frei journalistisch tätigen Personen bereits bei der aktuellen "Novemberhilfe" der Bundesregierung leer ausgegangen sind, bleibt auch die angekündigte "5.000-Euro-Hilfe" für viele enttäuschend. Grund: es wird...
Freie sollen ausgeschlossen werden
Der Deutsche Journalisten-Verband wendet sich gegen das Vorhaben der Bundesregierung, die arbeitnehmerähnlichen freien Journalistinnen und Journalisten aus den Personalräten vieler öffentlich- rechtlicher Sender herauszuhalten.
Keine Hilfen für Freie
Die als "Novemberhilfen" bezeichneten Unterstützungsmaßnahmen des Bundes werden nur an Unternehmen und Selbständige gezahlt, die direkt von den Schließungsanordnungen der Bundesländer betroffenen sind, also beispielsweise...
Irreparabler Schaden befürchtet
Der Deutsche Journalisten-Verband wirft der Bundesregierung vor, dass sie mit ihren sogenannten November-Hilfen die freien Journalistinnen und Journalisten im Stich lässt.
Schon gewusst?Selbständige fallen in der Politik immer noch oft unter den Tisch - das muss aber nicht so bleiben. Der DJV vertritt die Freien, wenn es um Gesetzesvorhaben, Reformvorschläge und Stellungnahmen geht.
Schon gewusst?Selbständige fallen in der Politik immer noch oft unter den Tisch - das muss aber nicht so bleiben. Der DJV vertritt die Freien, wenn es um Gesetzesvorhaben, Reformvorschläge und Stellungnahmen geht.
freienblog
Gefahren bei Interviews mit Russlandbezug
Der Zwang zur Tarifeinheit bedeutet auch Nachteile für freie Journalisten
Blogger sind die einzigen Journalisten
Hilfe, ich habe ein zweites Standbein! (Es heißt Journalismus)
Weitere interessante Themen
Selbstverlag
Ihr eigenes Buch machen, also eBook oder Printexemplar, mit vonjournalisten.de
...mehr
DJV, Verband der Freien
Über 15.000 Freie sind Mitglied im DJV. Warum, steht in unserem Flyer.
...mehr