Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Andreas Scheuer

Der Minister und die Medien

27.06.2019

Dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die umstrittenen Mautverträge recherchierenden Journalisten nicht zur Verfügung stellen will, hat System: Schon als CSU-Generalsekretär glänzte Scheuer mit einem mindestens fragwürdigen Verhältnis zum Journalismus.

Andreas Scheuer: Gestörtes Verhältnis zum Journalismus. Foto: Horst Galuschka

Den Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags hat Andreas Scheuer am gestrigen Donnerstag überstanden. Seine Kritiker bügelte er mit dem Argument ab, dass Politiker nicht Gerichtsurteile abwarten können, weil sie sonst den Politikbetrieb einstellen könnten. Kein Wort kam ihm zu der Forderung über die Lippen, die Mautverträge den Journalisten zur Verfügung zu stellen. Kein Wunder, hat Scheuer doch schon als CSU-Generalsekretär mehr als einmal erkennen lassen, dass er sowohl mit der bestehenden Medienordnung als auch mit der Freiheit der Berichterstattung je nach Thema ein Problem hat. Im Dezember 2016 nahm er sich den Pressekodex des Deutschen Presserats vor. Damals war eine Studentin in Freiburg ermordet worden und die Diskussion darüber, ob Medien die ethnische Herkunft von Verdächtigen nennen sollen, kochte hoch. Scheuer sprang auf den Zug auf und forderte: "Die Herkunft der Täter und Opfer muss grundsätzlich genannt werden." Dass Medien selbst darüber entscheiden, dass der Pressekodex eine freiwillige Selbstverpflichtung und nicht ein Gesetz ist, das geändert werden kann, schien Scheuer nicht zu interessieren. Was zählte, war das Statement, mit dem er sich in der Debatte platzierte, und nicht die Debatte an sich. So war es schon im Sommer 2014 gewesen, als Scheuer, damals außerhalb Bayerns noch ein Unbekannter, eine neue ARD-Struktur mit weniger Sendern forderte. Sein Argument: München sei zweieinhalb Mal so groß wie Bremen und habe auch keinen eigenen ARD-Sender. Eine Strukturdebatte trat er damit nicht los, aber sein Name war in der Zitation. Das schien zu reichen. Als Bundesverkehrsminister, der das Maut-Debakel zu verantworten hat, muss er nun feststellen, dass er Journalisten nicht mit provokanten Statements abspeisen kann, sondern dass jetzt Transparenz gefragt ist. Besser für ihn und die Hauptstadtjournalisten wäre, wenn er das endlich einsieht. Ein Kommentar von Hendrik Zörner

News für Freie

Presseauskunft

Finanzministerium muss reden

06.07.23

Justitia hat gesprochen: Das Bundesfinanzministerium muss Pressefragen zu den Hintergründen eines Grußworts von Christian Lindner beantworten. Der Ressortchef hat bislang gemauert.

Bildjournalismus

Frist läuft ab - jetzt noch schnell die Honorare für 2022 bei der VG Bild-Kunst melden!

01.06.23

Für die Wahrnehmungsberechtigten der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst tickt die Uhr: nur noch bis zum 30. Juni 2023 können sie ihre Meldungen einreichen. Da dieses mittlerweile auch online möglich ist, gibt es auch keine...

Medieninformationen

Gesetz angemahnt

19.05.23

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Ampelkoalition auf, das im Koalitionsvertrag versprochene Auskunftsrecht für Medien endlich in das Gesetzgebungsverfahren einzubringen.

Verlag Delius Klasing

Faires Miteinander gefordert

15.05.23

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Verlag Delius Klasing zu einem fairen Miteinander mit den freien Journalistinnen und Journalisten auf.

KI im Journalismus

DJV fordert klare Regeln

24.04.23

Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.

Katie Melua-Konzerte

Knebelverträge stoppen

21.04.23

Der Deutsche Journalisten-Verband ruft das Management der Künstlerin Katie Melua zu fairen Akkreditierungsbedingungen für Pressefotografinnen und -fotografen auf.

Steuern

Betriebsausgabenpauschale für journalistische Arbeit erhöht

13.04.23

Die Pauschale für den Betriebsausgabenabzug bei journalistischer Arbeit wird erhöht. Diese Regelung betrifft Einkünfte auf selbständiger Basis, das heißt Honorare für freie Arbeit. Die Neuregelung ist im Wesentlichen interessant...

Equal Pay Day

Gleiche Bezahlung für Journalistinnen

06.03.23

Aus Anlass des Equal Pay Day am 7. März fordert der Deutsche Journalisten-Verband gleiche Bezahlung für Männer und Frauen im Journalismus.

Transparenzregister

Reform dringend benötigt

27.02.23

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Gesetzgeber auf, das Transparenzregister zügig zu reformieren.

Berichterstattung Türkei

Erdogans Schikanen schaden Erdbebenopfern

20.02.23

Der Deutsche Journalisten-Verband ruft die türkischen Behörden auf, Journalistinnen und Journalisten im Erdbebengebiet ungehindert ihre Berichterstattung fortsetzen zu lassen.

Journalistinnen im Iran

Baerbocks Einsatz gefordert

17.02.23

Der Deutsche Journalisten-Verband gehört zu den Unterzeichnern eines Offenen Briefs an Annalena Baerbock, der den Einsatz der Bundesaußenministerin für die inhaftierten Journalistinnen im Iran fordert.

dpa-Fotografen

Faire Honorare gefordert

13.02.23

Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt Aktivitäten von freien Fotografinnen und Fotografen der Deutschen Presse-Agentur, mit denen sie für höhere Honorare bei der dpa kämpfen.

News 13 bis 24 von 858

Schon gewusst?Service, von dem gerade freie Journalisten profitieren, bietet die DJV-Verlags- und Service-GmbH. Fachliteratur, Soft-/Hardware, günstige Konditionen bei Autovermietern und Hotels.

Orange - die allgegenwärtige DJV-Farbe. Foto: Hirschler

Schon gewusst?Service, von dem gerade freie Journalisten profitieren, bietet die DJV-Verlags- und Service-GmbH. Fachliteratur, Soft-/Hardware, günstige Konditionen bei Autovermietern und Hotels.

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen