News für Freie
Freiwillige Arbeitslosenversicherung bei Selbständigen funktioniert
Kein Gestaltungsmissbrauch feststellbar, berichten Wissenschaftler
Das Märchen vom "Gestaltungsmissbrauch" ist vom Tisch. Die Freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbständige funktioniert, hat jetzt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer Studie festgestellt. Die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit hatte die im Jahr 2006 eingeführte Versicherung für Selbständige untersucht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Arbeitslosengeld nur recht kurz in Anspruch genommen wird. In zwei Dritteln aller Fälle liegt die Bezugsdauer bei maximal sechs Monaten. Nur sechs Prozent bezogen Arbeitslosengeld mehr als zwölf Monate.
Bedenklich allerdings: 44 Prozent aller Versicherten verlassen die Versicherung nach zwei Jahren, wenn die Beiträge vom reduzierten auf den vollen Beitrag steigen. Dieser Ausstieg ist durch "kalte Kündigung" möglich, indem drei Monate lang nicht eingezahlt wird. Die Arbeitsmarktforscher schlagen jetzt vor, eine klare Kündigungsregelung zu schaffen. Darüber hinaus diskutieren sie Reformen wie einen noch stärkeren Bezug zwischen Versicherungsbeiträgen und Leistungen, wodurch die schon heute hohen Beiträge weiter steigen könnten. Debattiert wird auch eine generelle Versicherungspflicht von Selbständigen in der Arbeitslosenversicherung.
In der Vergangenheit hatten verschiedene Organisationen und Institutionen die Freiwillige Arbeitslosenversicherung wiederholt in Frage gestellt und die These eines verbreiteten Gestaltungsmissbrauch aufgestellt.
Der DJV hat dagegen immer wiederholt gefordert, den Zugang zur Freiwilligen Arbeitslosenversicherung generell für alle Selbständigen zu öffnen. Derzeit ist eine Versicherung nur möglich, wenn ein Antrag innerhalb von drei Monaten nach Existenzgründung gestellt wird. Eine vorherige Versicherung bzw. ein Leistungsanspruch auf Arbeitslosengeld I gehört zu den weiteren Voraussetzungen.
Selbständige, die keinen Anspruch auf Leistungen auf Grund einer Freiwilligen Arbeitslosenversicherung haben, müssen Arbeitslosengeld II beantragen ("Hartz IV"). Hier müssen sie allerdings vorher wesentliche Vermögensbestandteile aufgelöst haben, sofern sie die - unzureichenden - Freibeträge überschreiten. Der DJV hat mehrfach betont, dass Arbeitslosengeld II für Selbständige nicht die einzige Perspektive sein darf, sondern ein selbst erarbeiteter Anspruch auf Arbeitslosengeld I anzustreben ist, der dann auch nicht zum Verbrauch des privaten Altersvorsorgevermögens führt.
Michael Hirschler, hir@djv.de
News für Freie
Inflationsausgleich vereinbart
Die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen erhalten ab Oktober eine monatliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 120 Euro.
Mindesthonorare für Freie
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Kulturstaatsministerin Claudia Roth auf, bei der Definition einer Honoraruntergrenze für Künstlerinnen und Künstler die freien Journalisten nicht zu vergessen.
Politiker vor die Linse
Die bayerische Staatskanzlei gibt unter Markus Söder zehnmal soviel für Fotografen aus wie unter seinem Vorgänger Horst Seehofer. Gut für die Berufsfotografen. Das Vorbild von Robert Habeck macht in Bayern tatsächlich Schule....
Schlappe für Hamburger Polizei
Mit ihrer Blockadehaltung gegen eine Journalistin des Stern kam die Hamburger Polizei nicht durch. Das Gericht verurteilte die Behörde dazu, Auskunft zu erteilen. Gut so.
Abbuchung für Juli 2023 ist korrekt trotz irreführender Empfängerangabe
Wilhelmshaven, 10. Juli 2023 (fw/KSK, hir/DJV). In den letzten Tagen ist es bei der Abbuchung der Versicherungsbeiträge und der monatlichen Vorauszahlungen/Künstlersozialabgabe durch die Postbank zu einer Textänderung gekommen,...
Finanzministerium muss reden
Justitia hat gesprochen: Das Bundesfinanzministerium muss Pressefragen zu den Hintergründen eines Grußworts von Christian Lindner beantworten. Der Ressortchef hat bislang gemauert.
Frist läuft ab - jetzt noch schnell die Honorare für 2022 bei der VG Bild-Kunst melden!
Für die Wahrnehmungsberechtigten der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst tickt die Uhr: nur noch bis zum 30. Juni 2023 können sie ihre Meldungen einreichen. Da dieses mittlerweile auch online möglich ist, gibt es auch keine...
Gesetz angemahnt
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Ampelkoalition auf, das im Koalitionsvertrag versprochene Auskunftsrecht für Medien endlich in das Gesetzgebungsverfahren einzubringen.
Faires Miteinander gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Verlag Delius Klasing zu einem fairen Miteinander mit den freien Journalistinnen und Journalisten auf.
DJV fordert klare Regeln
Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.
Knebelverträge stoppen
Der Deutsche Journalisten-Verband ruft das Management der Künstlerin Katie Melua zu fairen Akkreditierungsbedingungen für Pressefotografinnen und -fotografen auf.
Betriebsausgabenpauschale für journalistische Arbeit erhöht
Die Pauschale für den Betriebsausgabenabzug bei journalistischer Arbeit wird erhöht. Diese Regelung betrifft Einkünfte auf selbständiger Basis, das heißt Honorare für freie Arbeit. Die Neuregelung ist im Wesentlichen interessant...
Schon gewusst?Rund 60 Prozent aller Freien arbeiten aus Überzeugung hauptberuflich frei, 40 Prozent sind als Freie tätig, weil sie keine Anstellung finden (Quelle: DJV-Umfrage 2014).
Schon gewusst?Rund 60 Prozent aller Freien arbeiten aus Überzeugung hauptberuflich frei, 40 Prozent sind als Freie tätig, weil sie keine Anstellung finden (Quelle: DJV-Umfrage 2014).
Weitere interessante Themen
Selbstverlag
Ihr eigenes Buch machen, also eBook oder Printexemplar, mit vonjournalisten.de
...mehr
DJV, Verband der Freien
Über 15.000 Freie sind Mitglied im DJV. Warum, steht in unserem Flyer.
...mehr